Robert Kleine und Markus Hofmann neue Mitglieder des Kölner Domkapitels

Neuer Domdechant und Domkapitular

Erzbischof Joachim Kardinal Meisner hat nach Anhörung bzw. Zustimmung des Metropolitankapitels Monsignore Robert Kleine zum Domdechanten und Regens Dr. Markus Hofmann zum Residierenden Domkapitular ernannt. Die Einführung erfolgt im Kapitelsamt im Kölner Dom am Sonntag, 1. Juli 2012 um 10 Uhr. domradio.de überträgt live in Bild und Ton.

 (DR)

Monsignore Robert Kleine ist Leiter der Hauptabteilung Seelsorge und wird im Amt des Domdechanten Nachfolger von Prälat Johannes Bastgen, der im März verstorben war. Kleine wurde 1967 geboren und empfing 1993 die Priesterweihe. Nach der Kaplanzeit im Seelsorgebereich Bad Honnef wurde er 1997 Domvikar und Schulseelsorger an der Domsingschule. 2004 wurde er Leiter der Abteilung Erwachsenenseelsorge im Erzbischöflichen Generalvikariat, gleichzeitig wurde er Diözesanfrauen- und -männerseelsorger. Ebenfalls 2004 wurde er Präses des kfd-Diözesanverbandes. Seit 2006 ist Kleine Leiter der Hauptabteilung Seelsorge im Erzbischöflichen Generalvikariat; im gleichen Jahr ernannte Papst Benedikt XVI. ihn zum "Kaplan Seiner Heiligkeit". Seit 2012 ist Kleine zusätzlich Vorsitzender des Bildungswerks der Erzdiözese Köln. Schließlich ist er als Sekretär für die organisatorische Vorbereitung des Eucharistischen Kongresse 2013 in Köln verantwortlich. Der Domdechant ist Vertreter des Dompropstes und trägt die Verantwortung für die Feier der Gottesdienste und die Seelsorge am Dom. Er wird nach Anhörung des Kapitels vom Erzbischof ernannt.



Regens Monsignore Dr. Markus Hofmann ist im Domkapitel Nachfolger des früheren Weihbischofs und heutigen Berliner Erzbischofs Rainer Maria Kardinal Woelki. 1968 geboren, empfing Hofmann 1995 die Priesterweihe und war danach Kaplan an St. Franziskus Xaverius in Düsseldorf. Von 1998 bis 2003 war er zum weiteren Studium freigestellt. 2003 ernannte ihn der Erzbischof zum Direktor des Erzbischöflichen Theologenkonvikts Collegium Albertinum in Bonn. 2009 wechselte Hofmann als Regens an das Erzbischöfliche Priesterseminar in Köln. 2010 verlieh Papst Benedikt XVI. ihm den Titel "Kaplan Seiner Heiligkeit". Die Ernennung von Regens Dr. Hofmann erfolgt nach Zustimmung des Kapitels.





Das Kölner Domkapitel

Das Kölner Domkapitel hat zwei Wurzeln: Den an der Domkirche tätigen Klerus, der bis zur Mitte des 12. Jahrhunderts ein gemeinsames Leben nach einer Chorherrenregel führte. Daneben gab es in Köln das "Prioren-Kollegium", das aus den Äbten und Prälaten in Köln ansässiger Klöster und Stifter bestand und Einfluss auf die Verwaltung des Erzbistums und die staatlichen Geschäfte des Erzbischofs nahm. Auf Grund kirchenrechtlicher Bestimmungen setzte sich ab 1200 das Domkapitel als neben dem Erzbischof selbständige, zur Wahl des Erzbischofs berechtigte Körperschaft durch. Es umfasste 50 Personen: Neben Papst und Kaiser 24 wirkliche Domkanoniker (16 hochadelige "Domgrafen" und 8 meist bürgerliche Priester) sowie 24 Kapitelspräbendare ( = Anwärter). Neben der Bischofswahl beruhte der Einfluss der Domkanoniker auf Stellungen, die sie sowohl in der geistlichen wie in der weltlichen Verwaltung des Erzbistums Köln bzw. des Kölner Kurfürstentums einnahmen.



Seit 1825 besteht das neue Metropolitankapitel aus Dompropst, Domdechant, 10 residierenden und 4 nichtresidierenden Domkapitularen. Die nichtresidierenden Kapitulare sind Dechanten aus dem Erzbistum bzw. Professoren der Bonner Katholisch Theologischen Fakultät, die bei einer Erzbischofswahl zu dem zwölfköpfigen Kapitel hinzutreten. Die residierenden Domkapitulare sorgen für die würdige Gestaltung des Domgottesdienstes, den Erhalt des Domes und die Verwaltung seines Vermögens, Außerdem nehmen sie Aufgaben in der Leitung des Erzbistums wahr.

Bei der Wahl eines Erzbischofs gemäß den Bestimmungen des Konkordates zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Freistaat Preußen von 1929 ist das sechzehnköpfige Wahlgremium an einen Dreiervorschlag gebunden, den der Papst unter Würdigung verschiedener Vorschläge dem Kapitel unterbreitet.