Wohnstudie: Deutsche wollen wertvoll wohnen

"Es fehlt an nichts!"

Wertewandel, Werteverlust - für Wohnen im Jahr 2012 gilt das nicht. Nach wie vor wollen die Deutschen "wertvoll wohnen". Die eigenen vier Wände sollen möglichst langlebig und wertvoll eingerichtet sein - das zeigt eine neue Studie.

 (DR)

Auch wenn der Durchschnittsdeutsche fast 2/3 seiner Lebenszeit in seiner Wohnung verbringt, wundert es doch ein wenig, dass für 68% eine "gute Wohnung" wichtiger ist als Freizeit, Auto, Urlaub, Internet oder Kleidung. "Die Deutschen fühlen sich langfristig sehr beunruhigt, durch die Globalisierung, durch das Äterwerden der Gesellschaft, durch die Finanzmärkte,… und da ist die Wohnung natürlich der Rückzugsraum, wo ich mich wohlfühlen kann und den Alltag vergessen kann!", sagt Klaus-Peter Schöppner. Der Geschäftsführer von TNS Emnid hat im Auftrag des ost-westfälischen Markenmöbelherstellers "interlübke" die Wohnwelten der Deutschen genauer unter die Lupe genommen. Über 800.000 Daten wurden dafür zusammen getragen.



Viele sind wunschlos glücklich

Schöppner hatte bereits vor 1989 an einer Wohnstudie des Kölner Professors Silbermann mitgearbeitet und kann daher heute gut Vergleiche ziehen. Aber so viel hat sich gar nicht geändert beim Thema Wohnen. Einzig und allein die das "weiß" schiebt sich immer mehr in den Vordergrund. Warme braune Holzfarben geben zwar auch heute immer noch den Ton an, haben aber in den vergangenen gut 20 Jahren deutlich Boden verloren. Heute sind helle, weiße Räume und Möbel angesagt - ein Zuwachs von über 17 Prozent. Einen Trend, den der Auftraggeber der Studie in Deutschland bereits in den 60er Jahren auf den Weg brachte.



Fast alle Deutschen richten ihre Wohnung nur nach ihrem "eigenen Geschmack" ein. Beraten lässt sich der Deutsche bevorzugt auch in erster Linie von seinem Partner oder Familienmitglied. Oft muss der ja auch seine Füße unter den gleichen Tisch stellen. Und was besonders freut:  79% der Befragten sind wunschlos glücklich und sagen in puncto wohnen: "Es fehlt an nichts". Das war 1989 auch noch deutlich anders - damals konnten hier lediglich 55% der Wohnungsbesitzer das von ihrer Wohnung behaupten.