Bischof Genn eröffnet in Telgte die Wallfahrtzeit im Bistum Münster

"Sagt den Verzagten: Habt Mut, fürchtet euch nicht"

Rund 1,5 Millionen Menschen besuchten im vergangenen Jahr die 26 Wallfahrtsorte im Bistum Münster, alleine Kevelaer am Niederrhein verzeichnete mehr als 800.000 Pilger. Nun beginnt die neue Wallfahrts-Zeit.

 (DR)

Im westfälischen Marienwallfahrtsort Telgte wurde am Samstag (28.04.2012) die Wallfahrtszeit im Bistum Münster eröffnet. Bischof Felix Genn feierte dort am Abend einen Festgottesdienst. Bei der anschließenden traditionellen Lichterprozession tragen Mitglieder der Telgter Handwerksgilden das Gnadenbild der "Schmerzhaften Muttergottes" durch die Altstadt. In Kevelaer, dem nach Altötting zweitgrößten Wallfahrtsort Deutschlands, wird am 1. Mai um 10.00 Uhr Kurienkardinal Giovanni Lajolo mit drei symbolischen Hammerschlägen das Pilgerportal der Marienbasilika öffnen.



Ebenfalls am 1. Mai beginnt nach den Angaben die Wallfahrtszeit in Bethen bei Cloppenburg und in Eggerode bei Schöppingen. Auf dem Annaberg in Haltern findet die Eröffnung am 6. Mai, in Herzfeld bei Lippetal, dem ältesten Wallfahrtsort Westfalens, am 13. Mai statt. Die neue Wallfahrtszeit trägt das Motto "Sagt den Verzagten: Habt Mut, fürchtet euch nicht".



Zunehmend eine touristische Komponente

2011 hätten rund 1,5 Millionen Christen die 26 Wallfahrtsorte im Bistum Münster besucht, hieß es. Spitzenreiter sei wiederum Kevelaer mit mehr als 800.000 Pilgern zum Gnadenbild der "Trösterin der Betrübten" gewesen. Zu den meist besuchten Orten zählten auch die Marienwallfahrtsorte Telgte (100.000 Wallfahrer), Bethen und Haltern (je 90.000) sowie Eggerode mit 70.000 Gästen. Größte einzelne Pilgerfahrt dürfte auch 2012 wieder die Osnabrücker Fußwallfahrt nach Telgte am 7. und 8. Juli sein, an der in den vergangenen Jahren bis zu 9.000 Menschen teilnahmen.



Wallfahren erhalte zunehmend eine touristische Komponente, so Prälat Egon Mielenbrink von der Wallfahrtsseelsorge des Bistums Münster. Viele Zaungäste hätten lediglich einen geringen Bezug zur Kirche. Gleichwohl aber seien sie "neugierig zu erfahren, was an Wallfahrtsorten geschieht". Für die Orte werde es auch deshalb immer wichtiger, über die Gottesdienste hinaus Veranstaltungen wie etwa Führungen, Orgelkonzerte und Glaubensunterweisungen ins Programm zu nehmen.