Weltbild-Betriebsrat fordert Zukunftssicherungstarifvertrag

"Es kommt darauf an, wie man mit uns umgeht"

Der Betriebsrat der Verlagsgruppe Weltbild und die Gewerkschaft ver.di haben ihre Forderung nach einem Zukunftssicherungstarifvertrag bekräftigt. Es werde nun eine Kommission gebildet, um möglichst schnell mit der Geschäftsführung zu verhandeln, sagte Betriebsratsvorsitzender Peter Fitz nach zwei Betriebsversammlungen am Donnerstag in Augsburg.

 (DR)

Der zuständige Vertreter von ver.di, Thomas Gürlebeck, sagte, noch vor Weihnachten solle es zu Gesprächen kommen. Der Geschäftsführer von Weltbild, Carel Halff, hat sich nach Aussagen von Fitz und Gürlebeck in der ersten Betriebsversammlung am Morgen noch strikt gegen Verhandlungen zu einem solchen Tarifvertrag ausgesprochen. Diese Haltung habe er am Nachmittag relativiert und sich gesprächsbereit gezeigt, erklärte Fitz. Einem solchen Vertrag müssten jedoch nicht nur die Arbeitnehmervertreter und die bisherige Geschäftsleitung zustimmen, sondern auch ein neuer Eigentümer.



Aus der Belegschaft sei zudem der Vorschlag gekommen, die Kirche könne Weltbild an die Mitarbeiter übereignen und "so ein gutes Signal für die Zukunft setzen", erläuterte Fitz. Darauf habe es von Seiten der Geschäftsleitung keine Reaktion gegeben. Halff habe bei den Versammlungen betont, auch unter einem neuen Eigentümer werde sich für die Mitarbeiter nichts ändern, berichtete ver.di-Vertreter Gürlebeck. Dies seien jedoch "klägliche Beschwichtigungsversuche".

Schließlich könne er nicht für einen neuen Eigentümer sprechen. "So wie er geredet hat, könnte man meinen, es gibt schon einen."



Die Gewerkschaft überlege nun, ob und welche "größeren und kleineren Aktionen" sie ergreife, um den Forderungen nach einem Zukunftssicherungstarifvertrag Nachdruck zu verleihen. "Es kommt darauf an, wie man mit uns umgeht." Wenn man mit der Geschäftsführung in den Verhandlungen nicht weiterkomme, müssten sich Aktionen auch an die Inhaber richten, "und das sind nun mal die Bischöfe".