Nach dem Erdbeben in der Türkei

Angst vor dem Winter

Nach einem schweren Erdbeben im Osten der Türkei werden bis zu 1000 Tote befürchtet. Das Beben nordöstlich der Stadt Van nahe der iranischen Grenze hatte nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS eine Stärke von 7,3. Das Beben löste in der Region Panik aus, zahlreiche Menschen wurden unter den Trümmern verschüttet.

 (DR)

Die Rettungskräfte und Helfer suchen ununterbrochen in der erdbebenerschütterten Region nach Verschütteten weiter - die ganze Nacht über ratterten zahlreiche Generatoren, die die Flutlichter mit Strom versorgten. Am Montag konnten die Rettungsmannschaften endlich Bagger und Kräne einsetzen, um eingestürzte Betonbauten abzutragen. Es ist eine Arbeit unter erschwerten Bedingungen, denn bis in die frühen Morgenstunden hinein soll es Dutzende Nachbeben gegeben haben - auch eines mit der Stärke 6,0, berichtete das Deutsche Geoforschungszentrum Potsdam.



Hilfsorganisationen versorgten die Verletzten und obdachlos gewordenen Bewohner. Sie stellten Zelte, Lazarette und mobile Küchen auf. Die regionale Partnerorganisation der Diakonie Katastrophenhilfe und von Caritas International, "Support to live", hat ein Team in das Erdbebengebiet entsendet. Aus Angst vor weiteren schweren Beben verbrachten viele Menschen dennoch die Nacht im Freien - bei Minusgraden versammelten sich viele vor Lagerfeuern. Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan sagte bei einem Besuch der Katastrophenregion, man werde niemanden im kalten Winter auf sich alleine gestellt lassen.



Viele Länder haben der Türkei Hilfe angeboten, darunter Deutschland. Erdogan zufolge ist sein Land jedoch nicht auf fremde Hilfe angewiesen. Aserbaidschan, der Iran und Bulgarien schickten bereits am Sonntag Unterstützung.