Hilfswerke warnen vor neuer Flutkatastrophe in Pakistan

Nach der Jahrhunderflut

Angesichts der Überschwemmungen im Süden Pakistans warnen Hilfswerke vor einer neuen Flutkatastrophe. Der Regen soll in den kommenden Tagen weiter anhalten. Der Monsun dauert noch bis Mitte Oktober, so dass sich die Situation weiter verschlechtern kann.

 (DR)

Das UN-Welternährungsprogramm versorgt nach eigenen Angaben bereits etwa 500.000 Menschen mit Lebensmitteln. "Wir planen, unsere Operationen auszuweiten und bis Oktober zwei Millionen Menschen zu erreichen", kündigte WFP-Sprecher Amjad Jamal in der pakistanischen Zeitung "Express Tribune" an.



Um die Nothilfe weiterzuführen, benötige man dringend finanzielle Zusagen von Regierungen. Auch andere Hilfsorganisationen riefen zu Spenden auf. Oxfam erklärte, inzwischen seien etwa 5,3 Millionen Menschen vom Hochwasser betroffen. Laut der Katastrophenbehörde der südlichen Provinz Sindh, wo viele Bezirke überschwemmt sind, starben bislang 226 Menschen. Um die 280.000 müssen in Notunterkünften leben.



Schwere Wirtschaftskrise

In den vergangenen fünf Wochen hat heftiger Monsun-Regen in Sindh etwa eine Million Häuser zerstört und um die 17.000 Quadratkilometer Land überschwemmt, wie die UN mitteilten. Besonders betroffen sind Menschen, die bereits bei der Jahrhundertflut vor einem Jahr obdachlos wurden.



Pakistan mit seinen 180 Millionen Einwohnern steckt in einer schweren Wirtschaftskrise und wird immer wieder von islamistischem Terror erschüttert. Vor einem Jahr starben rund 2.000 Menschen, als ein Fünftel Pakistans, eine Fläche so groß wie Großbritannien, unter Wasser stand. Die überschwemmten Gebieten waren damals mehr als zehn Mal so groß wie im Moment.