Erstes Treffen von Bischöfen und Kulturrat

Neue Stufe der Zusammenarbeit

Die Kirchen gehören zu den zentralen kulturpolitischen Akteuren Deutschlands. Jedes Jahr geben sie 4,4 Milliarden Euro für Kultur aus. Vertreter der katholischen Kirche und des Kulturrats kamen nun zu einem ersten Spitzengespräch zusammen.

 (DR)

Eine enge Verbindung von Kunst, Kultur und Religion haben der Deutsche Kulturrat und die katholische Deutsche Bischofskonferenz betont. Nach einem Spitzentreffen in Freiburg betonten beide Seiten am Freitag (02.09.2011), dass der "reiche Schatz an kulturellem Erbe in den Kirchen" bewahrt werden müsse.



Kulturrat-Geschäftsführer Olaf Zimmermann sagte auf Anfrage, mit dem ersten Spitzengespräch sei eine neue Stufe der Zusammenarbeit zwischen Kulturrat und katholischer Kirche erreicht worden. Künftig solle es regelmäßig Treffen geben. Konkret sei auch vereinbart, dass sich der Kulturrat bei den Veranstaltungen zum 50-Jahr-Jubiläum des Zweiten Vatikanischen Konzils beteilige.



In einer gemeinsamen Erklärung betonten Bischofskonferenz und Kulturrat, es sei wichtig, dass im Berufs- und Lebensalltag jedes einzelnen genügend Zeit für kulturelle Bildung bleibe. Der Kulturrat hob den Beitrag der Kirche "zur Ausformung einer kulturellen Identität" hervor. Kirche sei ein "wesentlicher Faktor der kulturellen Infrastruktur".



Vielfältiges Engagement

Die Bischofskonferenz erklärte, die Kirche pflege das kulturelle Gedächtnis, indem christliche Kulturschätze bewahrt und das religiöse Brauchtum wachgehalten würden. Der Konferenzvorsitzende und Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch verwies auch auf das Engagement der Kirche für interkulturellen Dialog, etwa in Kirchen- und Hochschulgemeinden sowie Bildungseinrichtungen. Nach einer 2007 veröffentlichten Studie der Enquetekommission "Kultur in Deutschland" des Bundestags zählen die Kirchen zu den "zentralen kulturpolitischen Akteuren Deutschlands". Sie gäben jährlich 4,4 Milliarden Euro für Kultur aus.



An den Gesprächen im neu eröffneten Freiburger Augustinermuseum, das sakrale Kunst vom Mittelalter bis in die Neuzeit zeigt, nahmen auf Seite der Kirche neben Zollitsch auch der Würzburger Bischof Friedhelm Hofmann, der Freiburger Weihbischof Paul Wehrle sowie Prälat Karl Jüsten vom Katholischen Büro in Berlin teil. Der Kulturrat war unter anderen durch seinen Vorsitzenden Max Fuchs und Geschäftsführer Zimmermann vertreten.