Islamverbände verurteilen Anschlag auf ägyptische Christen

Gemeinschaftliche Bedrohung, gemeinschaftliche Herausforderung

Die islamischen Dachverbände in Deutschland haben das Attentat auf eine koptische Kirche im ägyptischen Alexandria als "feigen und schrecklichen Anschlag" aufs Schärfste verurteilt. Als Antwort auf Terrordrohungen empfahl Ayse Aydin von der Ditib im domradio.de-Interview ein stärkeres Miteinander unter den Religionen auf der gelebten Ebene.

 (DR)

Gerade das Miteinander sei Terroristen ein Dorn im Auge, so Aydin.



Wer Menschen so hinterhältig und grausam Schaden zufügt und ermordet, kann sich auf keine Religion oder eine andere Weltanschauung berufen", erklärte der Koordinatsrat der Muslime in Köln. Der Koran fordere den Schutz des Lebens und den Schutz von Gotteshäusern.



Koordinationsrat kondoliert

Der Koordinationsrat sprach den Hinterbliebenen sein Beileid aus und wünschte den beim Anschlag verletzten Christen schnelle Genesung. Zum Koordinationsrat gehören die türkisch-islamische Organisation DITIB, der Islamrat, der Verband der Islamischen Kulturzentren und der Zentralrat der Muslime.



Unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen wollten die rund 6.000 koptisch-orthodoxen Christen in Deutschland am Donnerstag Weihnachten feiern. Neben Kirchenvertretern und Politikern wollten auch Vertreter der muslimischen Verbände als Zeichen der Solidarität koptische Weihnachtsgottesdienste besuchen. Bei dem Anschlag in Alexandria waren in der Silvesternacht mindestens 23 Menschen getötet worden.