Kölner Dombauhütte sperrt Straße

Dompropst auf den Barrikaden

Dompropst Feldhoff macht Ernst: Die Dombauhütte hat im Auftrag des Domkapitels die Durchfahrt zwischen dem Lichthof der Dombauhütte und dem Römisch-Germanischen Museum für den Durchgangsverkehr gesperrt. Der Grund: ein andauernder Wasserschaden, den die Stadt nicht behebe.

 (DR)

Und darum geht es: Die öffentlich genutzte Freifläche auf der Südseite des Hochchores steht im Eigentum der Hohen Domkirche. Darunter befinden sich Werkstätten der Dombauhütte, die Schlosserei, Steinmetzwerkstätten und Teile der Schreinerei. Auf der Grenze zum Eigentum der Stadt verläuft eine Entwässerungsrinne.



Schon seit Jahren gibt es Probleme mit Wasserschäden aufgrund von Undichtigkeiten im Bodenbelag. Die Stadt Köln habe der besorgten Dombaumeisterin und den Mitarbeitern der Dombauhütte mehrfach die Sanierung der Entwässerung des Roncalliplatzes und der angrenzenden Flächen angekündigt, so Feldhoff. Damit sollten die Probleme gelöst werden. Diese Sanierung hat in der Zeit von Juni bis September/Oktober 2009 auch stattgefunden.



Probleme durch Sanierung der Entwässerung nicht behoben

Bereits während der Sanierung seien jedoch Probleme aufgetreten, sagte der Dompropst domradio.de. Beispielsweise seien Gullyteile von der Decke in die Schlosser- und Schmiedewerkstatt gestürzt. Seit dem Abschluss der Sanierungsmaßnahmen an der Flächenentwässerung hätten sich zudem die Wassereinbrüche nicht verringert, sondern sogar noch verstärkt. Reklamationen, die auch anlässlich eines eigens dafür anberaumten Ortstermins gegenüber dem Amtsleiter vorgebracht wurden, seien bisher erfolglos geblieben, so Feldhoff weiter. Mündlichen Erklärungen, die Missstände abzustellen, seien keine Taten gefolgt.



Der Dompropst ist empört. Inzwischen sei die Situation weiter eskaliert, so dass ein weiterer Aufschub nicht mehr hingenommen werden könne. Und er zeigt dem domradio.de-Videoteam die Lage: In der Schlosserwerkstatt, in der zur Zeit zum Schutz gegen das von der Decke herabtropfende Wasser ein Zwischendach eingezogen wird, zieht die Feuchtigkeit inzwischen sogar in den Fußboden. Dort und in verschiedenen anderen Werkstatträumen wird das herabtropfende Wasser mit Kübeln und Eimern aufgefangen. Überall breitet sich Schimmel aus.



Barrikade als Selbsthilfemaßnahme

Nachdem Aufforderungen und Fristsetzungen erfolglos geblieben sind, sah sich das Domkapitel  nun gezwungen, sofortige Selbsthilfemaßnahmen zum Schutze des Eigentums der Hohen Domkirche, insbesondere aber der betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu ergreifen, da es nicht länger zu verantworten sei, diesen solche Arbeitsbedingungen zuzumuten.



Feldhoff betonte, die Absperrung der Fläche diene zunächst dem Zweck, das Befahren mit Fahrzeugen aller Art zu verhindern und weitere Beschädigungen zu vermeiden. Weiterhin werde es erforderlich sein, die Fläche provisorisch abzudichten, um dadurch das weitere Eindringen von Wasser zu verhindern.



Nun ist man gespannt, ob und wie die Stadt Köln auf den Eingriff reagiert. Der Zugang zur Domplatte wird nicht zuletzt durch die Einsatzwagen der Polizei und der Stadtwerke genutzt.