Israelische Marine stoppt jüdisches Aktivisten-Boot

"Sie wollten nur provozieren"

Die israelische Marine hat ein jüdisches Aktivisten-Boot auf seinem Weg nach Gaza gestoppt. Die Besatzer des "jüdischen Boot nach Gaza" hatten Hilfsgüter an Bord.

 (DR)

Armeesprecher Avi Benayahu betonte in einem Radiointerview, die Mission der Jacht habe nichts mit humanitärer Hilfe zu tun, sondern sei nichts anderes als eine Provokation. Glücklicherweise, so Benayahu weiter, sei das Bootes schnell und ohne Zwischenfälle abgefangen worden. Israel befinde sich derzeit nicht in einer "normalen Sicherheitslage", deshalb habe die Armee wichtige Aufgaben und jede Ablenkung habe "sehr negative Auswirkungen".



Marine forderte mehrmals zum Stopp auf

Die Marine hatte den Katamaran 25 Meilen vor der Küste das erste Mal kontaktiert. Dabei befragte sie die Passagiere der unter britischer Flagge segelnden "Irene" über Details ihrer Reise. Die Verteidigungskräfte forderten laut lokalen Medien das Schiff zunächst zweimal zum Anhalten auf, bevor sie die Kontrolle übernahmen. Das Boot wurde den Angaben nach ohne Anwendung von Gewalt gestoppt und in die israelische Hafenstadt Ashdod geleitet.



Richard Kuper, ein Mitglied des Organisationsteams, kritisierte das Vorgehen der israelischen Armee. Das Boot hätte ein Symbol für die Hoffnung auf Frieden in der Region sein können, erklärte er. Wie die Aktion behandelt worden sei zeige, dass Israel kein wirkliches Interesse habe, Frieden zu schließen. Zugleich rief er zu weltweiten Protesten gegen die Blockade Gazas auf.



"Israel hat kein wirkliches Interesse am Frieden"

An Bord befanden sich nach Angaben der Organisatoren einschließlich der Besatzung zehn Personen, unter ihnen Juden aus den USA, Großbritannien, Deutschland und Israel, sowie zwei britische Journalisten. Die Aktivisten wollten Schulmaterial, Medikamente und Musikinstrumente in den Gazastreifen bringen.



Der Sprecher des israelischen Außenministeriums hatte die Aktion bereits im Vorfeld laut Medienberichten als "politisch motivierte Provokation" kritisiert. Der Vorwand, Hilfsgüter nach Gaza zu bringen, sei lächerlich. Arabischen Medien zufolge begrüßten Hamasvertreter die Aktion. Man habe bereits früher jüdische Aktivisten in Gaza empfangen und befürworte jeden Versuch, die Gaza-Blockade zu durchbrechen.