Hirnforscher unterstreicht Gesundheitseffekt des Ehrenamts

Erhöhte Lebensqualität

Ehrenamtliches Engagement ist nach Ansicht des Hirnforschers Manfred Spitzer gesund und kann in manchen Fällen sogar Medizin ersetzen. "Rein rechnerisch könnte man allein durch Ehrenämter die Streichung einer ganzen Reihe von Langzeitmedikationen ausgleichen", sagte der Direktor der Psychiatrischen Uniklinik Ulm.

 (DR)

Freiwilliger Einsatz für andere beuge Krankheiten wie Bluthochdruck, erhöhter Blutzucker oder zu hohe Blutfette vor, erläuterte der Forscher. Dies spare nicht nur Gesundheitskosten, sondern führe zu einer erhöhten Lebensqualität. Wer als Ehrenamtlicher in ein Netzwerk von Menschen eingebunden sei, könne auch in schwierigen Zeiten darauf zählen.

Spitzer referiert beim «Ehrenamtlichentag 2010» der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers am 4. September zu diesem Thema. Hauptredner des Treffens ist Joachim Gauck. Der ehemalige DDR-Bürgerrechtler und spätere Beauftragte für die Stasi-Unterlagen spricht zum Motto des Tages «Seid mutig und stark». Der 70-jährige Pastor war von SPD und Grünen für die Bundespräsidentenwahl am 30. Juni nominiert und unterlag dem ehemaligen niedersächsischen Ministerpräsidenten Christian Wulff (CDU).