Stadt Köln, Land NRW und Kirchen gründen "Stiftung Stadtgedächtnis"

100.000 Euro für das Stadtarchiv

Zum Erhalt der Dokumente aus dem eingestürzten Stadtarchiv in Köln haben die Stadt Köln, das Land NRW und die beiden großen christlichen Kirchen die "Stiftung Stadtgedächtnis" gegründet. Für das Erzbistum unterzeichnete Generalvikar Dominik Schwaderlapp die Gründungsurkunde.

 (DR)

Am Montag unterzeichneten zudem Oberbürgermeister Jürgen Roters (SPD), NRW-Kulturstaatssekretär Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff (CDU)und die rheinische Vizepräses Petra Bosse-Huber. Ziel der Stiftung ist es nach Angaben der Stadt, die in Fragmenten geborgenen Archivbestände zusammenzuführen, zu restaurieren und wertvolle Teilbestände zu digitalisieren. Die Stadt bringe zwei Millionen Euro in das Stiftungskapital ein, das Land NRW eine Million Euro. Das Erzbistum beteiligt sich den Angaben zufolge mit 100.000 Euro, die Evangelische Kirche im Rheinland mit 20.000 Euro. Auch der Bund und der Landschaftsverband Rheinland unterstützten die Stiftung, hieß es.

Am Nachmittag des 3. März 2009 war das Historische Stadtarchiv der Stadt Köln zusammengestürzt und hatte zwei Menschen mit in den Tod gerissen. Unschätzbare Kulturgüter des größten und vollständigsten kommunalen Archivs nördlich der Alpen mit Originaldokumenten aus mehr als 1.000 Jahren Kölner und rheinischer Geschichte versanken im Schutt und im Grundwasser. Als Ursache wird der Bau der neuen Nord-Süd U-Bahn-Linie gesehen, das Gebäude stand direkt neben einer Baugrube. Etwa 90 Prozent der Archivbestände konnten bislang gerettet werden. Alle Dokumente, die zurzeit auf andere Archive in Deutschland verteilt werden, sind beschädigt. Die Restaurierung der Kölner Archivalien dürfte Schätzungen zufolge mindestens 30 Jahre dauern.