Freude über schnelle Neubesetzung des Augsburger Bischofsstuhls

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Der neue Augsburger Bischof Konrad Zdarsa (66) wird am 23. Oktober in sein Amt eingeführt. Grund für das ungewöhnlich späte Datum seien Terminschwierigkeiten, wie der Augsburger Diözesanadministrator Weihbischof Josef Grünwald am Donnerstag mitteilte. Nach dem Kirchenrecht muss ein Diözesanbischof eigentlich drei Monate nach seiner Ernennung installiert sein.

 (DR)

Nach der Entpflichtung von Bischof Walter Mixa (69) war der Augsburger Bischofsstuhl erst seit 8. Mai vakant. Papst Benedikt XVI. hatte am Mittwoch unmittelbar vor seiner Abreise in die Sommerresidenz Castelgandolfo Zdarsas Ernennungsdekret unterschrieben. Die bayerischen Bischöfe und die Staatsregierung zeigten sich erfreut über die schnelle Entscheidung.


Zdarsa sei ein erfahrener Seelsorger, der sich auch in der Bistumsverwaltung bewährt habe, sagte Grünwald. Man werde ihn in Augsburg «mit offenen Herzen aufnehmen». Bereits am Sonntag will der Weihbischof mit einer Delegation des Domkapitels nach Görlitz reisen, um weitere Details zu besprechen. Wann Zdarsa das erste Mal in sein neues Bistum kommen werde, steht noch nicht fest. Der ernannte Bischof habe ihm, Grünwald, aber versichert, er wechsle «aus innerer Überzeugung» nach Augsburg.

Mixa wird nach den Worten des Diözesanadministrators bis Anfang August aus seiner Augsburger Dienstwohnung ausziehen. Für die engere Wahl seines künftigen Wohnsitzes gebe es zwei Optionen, beide außerhalb der Diözese.

Zu den ersten externen Gratulanten zählte der Würzburger Bischof Friedhelm Hofmann. Er beglückwünschte «seinen Mitbruder Konrad» und dankte ihm dafür, «dass er dieses nicht leichte Amt angenommen hat». Zdarsa bringe die besten Voraussetzungen dafür mit, «dass die vielen Verwundungen und Spaltungen in der Augsburger Diözese geheilt und überwunden werden können». Hofmann erklärte, er kenne Zdarsa als einen sehr besonnenen, ausgeglichenen und menschenfreundlichen Bischof. «Seine ruhige aber feste Stimme wird gehört werden.»


Auch Kölns Generalvikar Dr. Dominik Schwaderlapp hat Zdarsa zu seiner neuen Aufgabe gratuliert. In seinem Brief übermittelt Schwaderlapp ausdrücklich auch die Segenswünsche von Erzbischof Joachim Kardinal Meisner, der zurzeit im Urlaub ist. Zu der Ernennung wünsche er Zdarsa „Gottes Schutz und Segen, die Kraft des Heiligen Geistes und die Fürsprache der Gottesmutter", schreibt der Generalvikar. Von Köln aus werde der neue Bischof im Gebet begleitet.

Der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke übermittelte Zdarsa ebenfalls seine Segenswünsche. Er sei sich gewiss, «dass der neue Bischof die Aufgaben und Herausforderungen in Dialogbereitschaft und theologischer Klarheit angehen wird». Er wisse sich mit Zdarsa freundschaftlich verbunden und setze auf eine gute Nachbarschaft.

Der Münchner Erzbischof Reinhard Marx hieß Zdarsa im Namen der Freisinger Bischofskonferenz in Bayern willkommen. «Wir freuen uns, dass ein erfahrener Mitbruder das große Bistum leiten wird.» Die überwältigende Mehrheit der Gläubigen und Priester in der Diözese warte auf einen Bischof, «der Mut macht zum Glauben und zum Leben in der Gemeinschaft des Volkes Gottes».

Zuvor hatte bereits der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, Zdarsa zu seinem neuen Amt gratuliert. Mit seinem Interesse für das offene Gespräch und seiner «herzlichen Zuwendung zu den Menschen» habe Zdarsa dem Bistum Görlitz ein Zukunftsperspektive gegeben, heißt es in einem Glückwunschschreiben Zollitschs. Diese Qualitäten seien nun auch in Augsburg gefragt.