Katholikenrat des Militärbischofsamts ist gegen Aus der Wehrpflicht

"Wichtige Klammerfunktion"

Die in dieser Woche einberufenen Wehrpflichtigen, müssen erstmals nur noch einen sechsmonatigen Dienst ableisten. Geht es nach dem Verteidigungsminister, fallen auch die bald weg: Zu Guttenberg will die Wehrpflicht aussetzen. Gegenüber domradio.de kritisiert der Katholikenrat des katholischen Militärbischofsamtes den Plan.

 (DR)

Die Entscheidung sei ein "Opfer auf der Grundlage einer Haushaltsentscheidung", soder Vorsitzende, Stabsfeldwebel Ralf Eisenhardt, am Freitag (02.07.2010). Es bedürfe mehr Reflexion. Die Wehrpflicht sei ein Garant dafür, "dass sie zwischen den Streitkräften und der Gesellschaft eine Klammerfunktion hat".

In einem offenen Brief an die Strukturkommission der Bundeswehr betonte der Katholikenrat zudem die Notwendigkeit der berufsethischen Aus- und Weiterbildung. Diese dürfe nicht der Strukturreform zum Opfer fallen, sondern müsse weiterhin fester Bestandteil der Ausbildung bleiben. Auch die Begleitung der Soldaten durch die Militärseelsorge müsse weiterhin sichergestellt werden. Wichtig sei nicht nur eine angemessene personelle und materielle Ausstattung, sondern auch die Balance zwischen den Aufgaben in den Einsatzorten und an den Heimatkasernen.

Darüber hinaus rief der Katholikenrat die Bundeswehr dazu auf, flexible und innovative Strukturen zu schaffen, um den Soldaten die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erleichtern. Dies sei "eine wichtige Vorraussetzung für eine nachhaltige Gewinnung von qualifiziertem Personal", so das Gremium. Eine weitere Forderung des Rates: Im Einsatz körperlich oder seelisch verwundeten Soldaten müsse es erleichtert werden, auf eigenen Wunsch im Dienst bleiben zu können.