Bundespräsident Christian Wulff vereidigt

"So wahr mir Gott helfe"

Der neue Bundespräsident Christian Wulff hat in seiner Antrittsrede für mehr Integration und gleichberechtigte Teilhabe geworben. Er wolle helfen, Brücken zu bauen und Verbindungen zu schaffen: "Zwischen Alt und Jung, zwischen Ost und West, Einheimischen und Zugewanderten, Arbeitgebern, Arbeitnehmern und Arbeitslosen, Menschen mit und ohne Behinderungen."

 (DR)

Der 51-jährige CDU-Politiker legte am Freitag den Amtseid im Bundestag ab und bezog dabei den freiwilligen Zusatz «so wahr mir Gott helfe» ein. Wulff, zuvor Ministerpräsident von Niedersachsen, war am 30. Juni zum Nachfolger des zurückgetretenen Horst Köhler gewählt worden, den der Bundestag mit Ovationen verabschiedete. Als 10. deutscher Bundespräsident ist Wulff der zweite Katholik im höchsten Staatsamt.

In seiner mehrfach von Applaus unterbrochenen Rede fragte Wulff: «Wann wird es bei uns endlich selbstverständlich sein, dass unabhängig von Herkunft und Wohlstand alle gleich gute Bildungschancen bekommen?» Eine gleichberechtigte Teilhabe sei nur möglich, wenn «wir weniger danach fragen, wo einer herkommt, als wo er hin will». Wulff appellierte an Bürger und Politik, stärker den Blick auf das Verbindende, auf Gemeinsamkeiten zu richten und weniger auf das Trennende. Dies gelte auch für das Zusammenleben der monotheistischen Religionen in Deutschland.