Hunderttausende Schüler engagieren sich bei "Dein Tag für Afrika"

Steinmetz für einen Tag

Jobben, statt Schulbank drücken bei der Aktion "Dein Tag für Afrika": Ob als Steinmetz oder Banker - Veranstalterin Nora Weisbrod rechnete gegenüber domradio.de auch in diesem Jahr wieder mit Hunderttausenden Schülern, die mitmachen. Und sich mit "unglaublicher Kreativität" für ihre Altersgenossen in Afrika engagieren.

Autor/in:
Michael Borgers
 (DR)

Etwa 200.000 Kinder und Jugendliche in Deutschland haben am Dienstag einen Tag lang zugunsten von Gleichaltrigen in Afrika gejobbt, statt in die Schule zu gehen. Mit den erwarteten Erlösen in Höhe von 1,2 Millionen Euro sollen Bildungsprojekte in den fünf afrikanischen Staaten Angola, Burundi, Ruanda, Südafrika und dem Sudan unterstützt werden, sagte Nora Weisbrod, geschäftsführende Vorsitzende des Hilfsvereins «Aktion Tagwerk» in Mainz. Bundesweit beteiligten sich ihren Angaben zufolge 725 Schulen an der diesjährigen Kampagne «Dein Tag für Afrika».

«Jede Schule konnte von der 1. bis zur 13. Klasse teilnehmen», sagte Weisbrod. Die Schüler hätten auf ganz unterschiedliche Art Geld zugunsten von afrikanischen Kindern verdient. Manche hätten Hilfsarbeiten in Büros geleistet oder Hausmeister unterstützt, an der Schule Benefiz-Flohmärkte organisiert oder in Lebensmittelläden ausgeholfen. In Frankfurt habe ein Musik-Leistungskurs für Passanten gesungen. «Da sind junge Leute am Werk, die sich ganz viel Mühe geben», sagte der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (SPD), der die Schirmherrschaft für die Kampagne übernahm.

Hilfsprojekte in Ruanda
Allein in Rheinland-Pfalz, wo der Aktionstag im Jahr 2003 erstmals stattfand, beteiligten sich 48.000 Schüler. Der von Kindern und Jugendlichen aus der gesamten Bundesrepublik gespendete Tagesverdienst fließt an die Mainzer Hilfsorganisation «Human Help Network», die sich mit einer Vielzahl von Projekten in Afrika engagiert. So werden mit dem Geld Schulen gebaut, außerdem werden die Ausbildungskosten bedürftiger Schüler übernommen oder Schuluniformen von Kindern finanziert.

Ein großer Teil der Summe geht an Hilfsprojekte in Ruanda, das seit über 25 Jahren durch eine offizielle Partnerschaft mit Rheinland-Pfalz verbunden ist. Insbesondere Kinderfamilien, in denen Geschwister ohne Eltern aufwachsen müssen, würden von der Hilfe profitieren, sagte Weisbrod.