Kirchen rufen neuen NRW-Landtag zu Fairness und Respekt auf

Miteinander als Wesen des menschlichen Lebens

Die beiden großen Kirchen in Nordrhein-Westfalen haben die Abgeordneten des neuen Landtags zu Respekt und Fairness aufgerufen. Das Miteinander sei das Wesen des menschlichen Lebens, auch wenn die Geschichte des Menschen häufig von Konkurrenz und Abgrenzung geprägt sei.

 (DR)

Das gelte besonders für die schwierige Situation der Regierungsbildung in Nordrhein-Westfalen, sagte Prälat Karl-Heinz Vogt am Mittwoch in Düsseldorf in einem ökumenischen Gottesdienst vor der konstituierenden Sitzung des Landtags. «Hier wie da können Rechthaberei und die Angst, das Gesicht zu verlieren, alles Ausloten unmöglich machen.»

Eine Offenheit füreinander schließe auch Auseinandersetzung ein, sagte der Leiter des Katholischen Büros, das die Interessen der fünf Bistümer in NRW bei Landtag und Landesregierung vertritt. Das gelinge zwar nicht immer. «Das Entscheidende ist, dass wir uns auf den Weg der Offenheit machen, den Jesus gegangen ist», betonte Vogt.

Vogt gestaltete den Gottesdienst gemeinsam mit Kirchenrat Rolf Krebs, dem Beauftragten der drei evangelischen Landeskirchen in NRW bei Landtag und Landesregierung. Der neu gewählte Landtag wollte am Nachmittag in Düsseldorf zu seiner konstituierenden Sitzung zusammenkommen. Dem 15. Landtag gehören 181 Abgeordnete an, die mit der Sitzung offiziell ihre Mandate übernehmen. CDU und SPD haben jeweils 67 Sitze inne, die Grünen 23, die FDP 13 und die Linkspartei elf. Wer die künftige Landesregierung stellt, ist noch offen. Derzeit sprechen SPD, Grüne und FDP über eine mögliche Ampelkoalition.