Lage in Thailand bleibt angespannt - Kirchen nehmen Flüchtlinge auf

Weiter auf Konfrontationskurs

Die Lage im Zentrum der thailändischen Hauptstadt Bangkok bleibt angespannt, für domradio.de berichtet Willi Germund. Während Regierung und Demonstranten weiter verhandeln, bieten Kirchen und Tempel den Menschen Schutz vor der eskalierenden Gewalt.

 (DR)

In dem buddhistischen Tempel Pathum Wanaram flüchteten sich am Montag laut thailändischen Medienberichten Hunderte Menschen, vor allem Frauen und Kinder. Auch eine katholische Kirche in unmittelbarer Nähe des Zentrums biete Personen Unterschlupf, die vor den bürgerkriegsähnlichen Kämpfen zwischen der Armee und den Demonstranten der "Rothemden" fliehen.

Die Stadtverwaltung Bangkoks teilte mit, sie habe drei Schulen für die Aufnahme von Flüchtlingen bereitgestellt. Auch die Krankenhäuser der Hauptstadt seien in Alarmbereitschaft versetzt worden, meldete die englischsprachige thailändische Zeitung "Nation" am Abend.

Bereits fast 40 Tote
Zuvor hatten die oppositionellen Demonstranten ein Ultimatum der Regierung verstreichen lassen. Diese hatte gefordert, das von den "Rothemden" besetzte Geschäftsviertel bis zum Nachmittag zu räumen. Die Demonstranten verlangen wiederum einen Abzug der Soldaten und eine Einbeziehung der Vereinten Nationen als Vermittler.

Seit Donnerstagabend sind fast 40 Menschen in Bangkok ums Leben gekommen. Beobachter gehen davon aus, dass das Militär das von noch etwa 5.000 Rothemden besetzte Gebiet in der Nacht zum Dienstag mit Gewalt räumen will. Die deutsche Botschaft in Bangkok warnte am Montag deutsche Staatsbürger in der Stadt per E-Mail, ihre Häuser und Hotels nicht zu verlassen.