Vor fünf Jahren starb Papst Johannes Paul II. - Polen beten für Seligsprechung

Der Menschenfischer fehlt

Mit Prozessionen und Schweigeminuten haben in Polen am Freitagabend Zehntausende Menschen des fünften Todestags von Papst Johannes Paul II. (1978-2005) gedacht. Gläubige beteten für die baldige Seligsprechung des früheren Kirchenoberhaupts.

 (DR)

Zum Todeszeitpunkt des Wojtyla-Papstes um 21.37 Uhr brannten an Erinnerungsstätten im ganzen Land unzählige Gedenk-Grablichter. Der Krakauer Kardinal Stanislaw Dziwisz sagte laut polnischen Medienberichten, Papst Benedikt XVI. habe sich jüngst ihm gegenüber für einen raschen Abschluss des Seligsprechungsprozesses für seinen Vorgänger ausgesprochen.

Weiter sagte der ehemalige Privatsekretär von Johannes Paul II. bei einer Ansprache vor dem Krakauer Bischofspalast, er bete jeden Tag für dessen Fürsprache. Bei einer Kreuzweg-Prozession durch die Straßen der Warschauer Innenstadt ertönte aus Lautsprechern die Stimme von Johannes Paul II. Studenten trugen das Kreuz, das der Wojtyla-Papst bei seinem letzten Kreuzweg in den Händen gehalten hatte. Angeführt wurde die Prozession vom Warschauer Erzbischof Kazimierz Nycz. Am Jahrestag des Todes fanden erstmals keine Gedenkmessen statt, weil er in diesem Jahr auf Karfreitag fiel. Erst für den Samstag nach Ostern hat die katholische Kirche in Polen zu Gottesdiensten für Johannes Paul II. aufgerufen.

Johannes Paul II. war am 2. April 2005 im Alter von 84 Jahren gestorben. Das Seligsprechungsverfahren für ihn wurde noch im Juni desselben Jahres in Rom eröffnet. Im Dezember 2009 attestierte Benedikt XVI. seinem Vorgänger den «Heroischen Tugendgrad». Jetzt ist noch der Nachweis eines Wunders auf Fürsprache des «Dieners Gottes» notwendig.