Stockhausen-Zyklus bei Musiktriennale

"Himmels-Tür" zur Neuen Musik

Er war einer der bedeutendsten Komponisten des 20. Jahrhunderts: Karlheinz Stockhausen. Dennoch wird seine Musik nur selten aufgeführt. Die diesjährige MusikTriennale Köln will das ändern. domradio.de sprach mit der künstlerischen Leitung und Kölns Oberbürgermeister Roters über das Festival.

 (DR)

Musik will gesehen werden. Das gilt besonders für Musik, die heute komponiert wird. Sie steht vom 24. April bis 16. Mai bei der MusikTriennale 2010 in Köln wieder im Mittelpunkt. Mit rund 100 Veranstaltungen ist es ist eines der größten Festivals für Neue Musik in Deutschland und wird von der Kölner Philharmonie ausgerichtet.

Ziel des Festivals ist es, Neue Musik durch ungewöhnliche Konzertformate und Spielorte allen zugänglich zu machen. "Heimat-heimatlos" lautet das Titelmotto für das diesjährige Festival. Neue Musik soll dabei nicht nur in den Kontext von Mahlers Symphonien und Messiaens Kammermusik gestellt werden. Auch Volksmusik und Jazz dienen als Rahmen.

Stockhausens "Klang" zeitgleich an unterschiedlichen Orten
Das Motto "Heimat" bedeutet im Sinne des Festivals jedoch auch: "spirituelle Heimat". In wenigen Gesamtwerken des Zwanzigsten Jahrhundert ist sie ein so großes Thema wie bei Karlheinz Stockhausen. Sein Werkzyklus "Klang" wird bei der MusikTriennale am 8. Mai von dem Ensemble musikFabrik uraufgeführt; es war das letzte Werk des 2007 verstorbenen Musikers.

Gespielt werden die Kompositionen mit Titeln wie "Himmels-Tür" für elf Stunden an unterschiedlichen Orten. Der Hörer kann zwischen den einzelnen  Stücken und Konzertorten hin- und herwandeln. Unter ihnen befinden sich auch die Kirchen St. Andreas und die Christuskirche. Die Kooperation mit den Kirchen war laut dem Künstlerischen Leiter Thomas Oesterdiekhoff sehr gut. "Durch die musiktheatralische Elemente passen die Kompositionen bestens in Kirchen."

"Köln ist das Zentrum der Neuen Musik"
Die MusikTriennale sucht aber nicht nur aus finanziellen Gründen die Kooperation mit anderen Institutionen Kölns: Der Gesamtleiter der Musiktriennale Dr. Louwrens Langevoort hofft insgesamt auf eine bessere Zusammenarbeit, um mehr Aufmerksamkeit für die Kultur in Köln zu erzielen.

Laut Langevoort soll die Musiktriennale zu einem jährlichen Festival ausgebaut werden. Doch die Kassen der Stadt Köln sind leer. Jürgen Roters, der Oberbürgermeister der Stadt Köln will sich jedoch dafür einsetzten, dass mehr Mittel des Bundes ein jährliches Festival ermöglichen: "Köln ist das Zentrum der Neuen Musik. Wir müssen zeigen wie gut wir sind."