Friedens-Nobelpreis für einen Präsidenten im Krieg

Ein langer Weg zum Weltfrieden

US-Präsident Barack Obama sieht sich bei seinem Einsatz für eine friedlichere Welt noch am Anfang. Er sei noch am Beginn seiner Mühen auf den Bühnen der Welt, sagte Obama am Donnerstag nach der Entgegennahme des diesjährigen Friedensnobelpreises in Oslo. Man werde gewalttätige Konflikte in der Lebenszeit der heute Lebenden nicht ausmerzen können. Obama sagte, die Verleihung erfülle ihn mit Dankbarkeit und Demut.

 (DR)

Der amerikanische Präsident verteidigte zugleich den Einsatz von militärischen Mitteln, um Frieden in der Welt zu erreichen oder zu sichern. Gewaltfreie Verhandlungen hätten Hitler nicht aufgehalten und würden auch Al-Qaida nicht dazu bewegen, ihre Waffen niederzulegen. Instrumente des Krieges hätten eine Rolle bei der Wahrung des Friedens.

Obama bekannte sich auch zum Einsatz in Afghanistan und rief die NATO-Partner zur Unterstützung auf. Amerika könne den Frieden nicht allein sichern, das treffe auch auf Afghanistan zu. Frieden setze die Übernahme von Verantwortung und die Akzeptanz von Opfern voraus. Zugleich warb Obama dafür, Alternative zum Einsatz von Gewalt wie Sanktionen zu entwickeln.

Einmal mehr warb Obama für eine atomwaffenfreie Welt. Mit Russland bemühten sich die USA um einen Abbau der Arsenale. Auf der anderen Seite dürften aber Länder wie Nordkorea und Iran keine Atomwaffen erlangen.

Obama bekannte sich ferner zu den Menschenrechten und ihrer universellen Bedeutung. Die USA hätten nie Krieg gegen eine Demokratie geführt. Sicherheit könne es nicht geben, wo Menschen nicht genug zu essen, kein sauberes Trinkwasser und kein Obdach hätten.

Obama empfing aus den Händen des Leiters des Nobelpreiskomitees, Thorbjörn Jagland, die Urkunde und die Medaille für den Friedensnobelpreis. Jagland hob hervor, Obama habe die Vision einer atomwaffenfreien Welt entwickelt und setze auf multilaterale Diplomatie.

Der Komiteevorsitzende verteidigte die Vergabe des Preises an Obama, dem Kritiker vorwerfen, er habe zwar viel angekündigt, aber wenig erreicht. Das Nobelpreiskomitee habe den Preis auch immer eingesetzt, um nicht nur eine Leistung zu ehren, sondern auch einer Sache Dynamik zu verleihen. Der Preis sei auch als Appell zum Handeln gedacht. Würde man mit der Verleihung immer warten, wäre er eher eine späte Bestätigung und nicht ein Instrument für den Frieden.

Obama war der diesjährige Friedensnobelpreis am 9. Oktober zuerkannt wurden. 205 Nominierungsvorschläge hatte es gegeben. Der Preis, der seit 1901 vergeben wird, ging im vergangenen Jahr an den früheren finnischen Präsidenten Martti Ahtisaari. Er wurde für seine Vermittlerdienste in verschiedensten Konflikten auf der Welt geehrt.