Erzbischof Schick zieht positive Bilanz der Afrika-Synode

Ein Ereignis an sich

Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat eine positive Bilanz der am Sonntag beendeten Afrika-Synode gezogen. Eine solche Zusammenkunft sei nicht "nur dadurch erfolgreich, dass sie gute Papiere verabschiedet"; sie sei ein Ereignis an sich, sagte Schick der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Rom. Als wichtiges thematisches Ergebnis nannte er die Forderung, für Versöhnung, Gerechtigkeit und Frieden in Afrika noch größere Anstrengungen zu unternehmen.

 (DR)

Die Hauptpunkte, in denen sich die Kirche in Deutschland mit ihren Mitteln noch stärker engagieren müsse, sind nach Schicks Ansicht Evangelisierung, Ernährung, Bildung und Gesundheit. «Wir müssen alles tun, damit die Menschen in Afrika genügend zu essen haben», forderte der Erzbischof. Dabei spielten auch die Themen fairer Handel, Nutzung der Naturressourcen und Klimaschutz eine wichtige Rolle.

Die Synode habe Probleme des afrikanischen Kontinents wie Wirtschaftskrise, Neokolonialismus, Klimaveränderungen, Korruption oder Aids konkret behandelt, erläuterte Schick, der innerhalb der Deutschen Bischofskonferenz die Kommission Weltkirche leitet und an der Afrika-Synode teilnahm. Es habe sich gezeigt, «dass die Afrikaner Probleme frischer, engagierter und mutiger ansprechen als wir Europäer.» Die Synodalen hätten neben Kritik vor allem deutlich gemacht, dass Afrika ein reicher und schöner Kontinent sei; dieser habe viele Naturschätze und verfüge über viele junge Menschen, die den Kontinent aufbauen können und wollen. «Darin steckt ein großes Hoffnungspotential.»

Mit Blick auf das Aidsproblem forderte der Erzbischof ein umfassendes Vorgehen. Dazu gehöre die Überwindung von Armut ebenso wie die Stärkung der Rolle der Frau in der afrikanischen Gesellschaft. Wichtig sei auch die Einstellung zur Sexualität, wie die Afrikaner deutlich gemacht hätten: «Treue in der Ehe, Enthaltsamkeit vor der Ehe. Nur so kann das Aids-Problem auf Dauer gelöst werden.» Weiter mahnte Schick eine bestmögliche Behandlung der Aidskranken und die Wahrung ihrer Würde an. Die Krankheit dürfe nicht verdrängt, die Infizierten dürften nicht ausgegrenzt werden.