Kirchen: Leichtathletik-WM überwindet Mauern zwischen Menschen

Sport zur Völkerverständigung

Die beiden großen Kirchen haben den Beitrag des Sports zur Völkerverständigung gewürdigt. Die am Samstag in Berlin beginnende Leichtathletik-WM könne als größtes Sportereignis des Jahres zur "Globalisierung des Verantwortungsbewusstseins" beitragen sagte der Trierer Weihbischof Jörg Michael Peters am Donnerstag im Berliner Dom in einem ökumenischen Gottesdienst zur Weltmeisterschaft .

 (DR)

Erforderlich sei eine soziale Globalisierung, die nicht «unter dem Diktat des technischen Fortschrittes und des ökonomischen Nutzens steht», so Peters. In seiner Einführung wies er auf das Verbindende zwischen Religion und Sport hin: Beides führe die Menschen zusammen. Nicht von ungefähr stünden Spiele und Religion am Anfang der menschlichen Kultur. In der Deutschen Bischofskonferenz ist Peters für den katholischen Sportverband DJK zuständig.

Der Berliner Bischof Wolfgang Huber sagte, die WM sei nicht nur eine internationale Leistungsshow. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) betonte, die WM gebe auch Raum zur Begegnung von Menschen unterschiedlicher Einstellungen, Religionen und Bräuche.

Huber betonte, die WM eröffne die Chance, Barrieren zwischen Menschen einzureißen. Er erinnerte an den Bau der Berliner Mauer am gleichen Tag vor 48 Jahren. Auch im Sport errichteten unfaires Verhalten und Doping Mauern des Unverständnisses.

Der EKD-Ratsvorsitzende kündigte an, die Kirchen wollten bei der WM «klare christliche Akzente setzen». Die Sportler müssten in ihren Hotels und im Stadion die Möglichkeit erhalten, «sich im Gebet an Gott zu wenden und sich im Gespräch im Glauben auszutauschen».

EKD und Deutsche Bischofskonferenz machen während der Weltmeisterschaft pastorale Angebote für Athleten, Trainer und Funktionäre. Im Zentrum steht die Kapelle des Berliner Olympiastadions. Diese ist während der gesamten WM geöffnet und Ort regelmäßiger Gottesdienste. Zudem gibt es in den Unterkünften der Athleten «Oasen der Stille» mit Seelsorgern. Die Kirchen verweisen die WM-Besucher auch auf die Gottesdienste der Kirchengemeinden mit nichtdeutscher Muttersprache.

Zu der an diesem Samstag beginnenden 12. Leichtathletik-WM erwartet Berlin rund 2.500 Athleten aus über 200 Ländern sowie zehntausende Besucher.