Beileid von Papst, Obama und Steinmeier für Opfer der Buschfeuer

Die Welt trauert mit Australien

Regierungen in aller Welt sprechen Australien Beileid für die mindestens 173 Toten und Mitgefühl für die Betroffenen der schlimmsten Buschfeuer in der Geschichte aus. Papst Benedikt XVI. versicherte alle Opfer der Katastrophe seines Gebets. Er empfehle die Verstorbenen der Liebe Gottes, heißt es in einem Telegramm aus dem Vatikan.

 (DR)

Auch US-Präsident Barack Obama versicherte Australiens Premierminister Kevin Rudd in einem Telefonat, das gesamte amerikanische Volk bete für die Menschen im betroffenen Bundesstaat Victoria.

Für die Bundesregierung sprach Außenminister Frank Walter Steinmeier (SPD) sein Beileid aus. «In dieser schweren Zeit sind unsere Gedanken bei den Familien und Freunden der Opfer und bei all jenen, die alles, was sie besessen haben, durch die Buschfeuer verloren haben», so Steinmeier. Auch am vierten Tag seit Ausbruch der Katastrophe brennen die Wälder nordöstlich von Melbourne und bedrohen weiter ganze Ortschaften.

"Schlimmer als im Irak"
Unterdessen werden immer mehr Einzelheiten über das Ausmaß der Katastrophe bekannt. Die Ortschaften Marysville und Kinglake sind fast völlig niedergebrannt. Auch die Kirchen der Orte gingen in Flammen auf. Der Generalvikar der katholischen Erzdiözese Melbourne, Les Tomlinson, sagte der Tageszeitung «The Age», in Kinglake und Marysville werde es in «absehbarer Zeit» keine Gottesdienste geben: «Es gibt nichts mehr, wo einer stattfinden könnte, und wahrscheinlich sind auch keine Menschen mehr da.»

Der katholische Pfarrer von Marysville und fünf Nachbarorten, Julian Langridge, sagte, er habe bisher nur 25 Gemeindemitglieder kontaktieren können. Der anglikanische Pfarrer von Kinglake, Stephen Holmes, zeigte sich fassungslos. «Das ist verheerend; schlimmer als im Irak.» Wie durch ein Wunder überstand die Kirche der Uniting Church in Kinglake den Feuersturm. Pressesprecher Kim Cain: «Wir haben Gemeindemitglieder verloren. Das ist viel schlimmer.»

In der Stunde der Not stehen die Australier zusammen. Auf den von Kirchen und anderen Organisationen eingerichteten Spendenkonten zur Hilfe für die Betroffenen gingen Medienberichten zufolge allein am Montag umgerechnet mehr als 500.000 Euro pro Stunde ein.