Aufruf zu uneingeschränkter Unterstützung Israels

Solidarität mit dem heiligen Land

Zum 60. Jahrestag der Staatsgründung Israels rufen deutsche Politiker, Wissenschaftler und Theologen zur Solidarität mit dem jüdischen Staat auf. Israel brauche die "uneingeschränkte Unterstützung in seinem Überlebenskampf gegen Fundamentalisten und Extremisten, die diesen Staat zerstören wollen", heißt es in einer am Donnerstag in Weinheim veröffentlichten Erklärung. "Israel heute ist ein ganz normaler Staat westlich-demokratischer Prägung. Das verdient unsere Anerkennung und unseren Respekt."

 (DR)

Die Unterzeichner beklagen eine wachsende Tendenz, die Rechtmäßigkeit des am 14. Mai 1948 gegründeten Staates in Frage zu stellen. Diese Haltung schließe an «alteuropäische judenfeindliche Traditionen an». Die Wahrnehmung Israels werde «zunehmend durch eine klischeehafte Einschätzung des nahöstlichen Konfliktfeldes getrübt». Ursache und Wirkungen würden verwechselt und «doppelte Standards angelegt».

In der Erklärung heißt es weiter, wer in Israels Siedlungspolitik, dem Bau des Sperrwalls und den Straßensperren das Grundübel des Nahost-Konflikts sehe, vergesse, dass «Israel in drei Kriege verwickelt war, ehe die erste Siedlung in den besetzten Gebieten errichtet wurde, dass es bis 1987, bis zum Ausbruch der ersten Intifada, nicht eine einzige Straßensperre im ganzen Land gab und dass erst in der Folge von grausamen Attentaten auf die Zivilbevölkerung der Sperrwall als Schutzmaßnahme gebaut wurde».

Unterzeichner
Unterzeichnet haben die Erklärung unter anderen FDP-Generalsekretär Dirk Niebel, der frühere Bundesfinanzminister Manfred Lahnstein (SPD), die kulturpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Luc Jochimsen, der Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Johannes Gerster, der evangelische Präsident des deutschen Koordinierungsrates der Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit, Ricklef Münnich, der katholische Theologe Hubert Frankemölle und der Historiker Michael Wolffsohn.

Skeptisch beurteilen die Unterzeichner den Friedenswillen der Palästinenser. Der «Terrorkrieg und die Korruption der PLO-Führung» hätten ihre unmittelbaren Folgen in der Machtergreifung der Hamas im
Gazastreifen: «Jene schwachen Kräfte unter den Palästinensern, die einen eigenen Staat an der Seite Israels anstreben», würden von denen in Schach gehalten, deren «manifestes Ziel die Vernichtung des Staates Israel» sei.