Kardinal Lehmann würdigt Altbischof als "großen Bischof"

Abschied von Saier

Als "gütigen Menschen" und "großen Bischof" hat Kardinal Karl Lehmann den verstorbenen Freiburger Alt-Erzbischof Oskar Saier gewürdigt. Saier habe ganz aus dem Geist des Zweiten Vatikanischen Konzils gelebt, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz am Donnerstag bei einem Trauergottesdienst im Freiburger Münster. Dort wurde der Alt-Erzbischof anschließend beigesetzt. Saier war am Donnerstag vergangener Woche nach langem Krebsleiden im Alter von 75 Jahren gestorben.

 (DR)

Nach den Worten Lehmanns war der Führungsstil Saiers bei aller Wahrnehmung der Verantwortung unauffällig und geradezu still: "Er war ein Mann der leisen Töne." Aber dies habe bei seiner Wachheit nicht heißen können, dass er in entscheidenden Situationen nicht zu einem bedächtigen, klaren und klugen Wort gegriffen habe, so der Kardinal. Als Metropolit habe Saier mit den Nachbarn in den Diözesen Rottenburg-Stuttgart und Mainz engen Kontakt gehalten.

Nicht zuletzt durch seine Anstöße sei mit dem schweizerischen Bistum Basel-Solothurn und dem elsässischen Erzbistum Straßburg eine übernationale, regionale Zusammenarbeit entstanden.

Auf diese Weise habe es manches gute gemeinsame Wort gegeben, so Lehmann. Er nenne nur die Gemeinsame Erklärung über das Verhältnis des Christen im Konflikt um die Kernenergie und das Gemeinsame Wort "Zur Seelsorge mit Wiederverheirateten Geschiedenen". Er wisse nicht, sagte der Kardinal, wer in diesen Tagen für Saier das Wort "erzkonservativ" habe erfinden können:

"Oskar Saier war mutig, aber eben auch behutsam." Lehmann hob weiter hervor, dass Saier ein "ganz hohes Maß" an Verantwortung auch in der Bischofskonferenz übernommen hatte, wo er unter anderem zwölf Jahre stellvertretender Vorsitzender war. Lehmann betonte auch das Engagement Saiers für die inzwischen über 20-jährige Partnerschaft des Erzbistums Freiburg zur Kirche in Peru.