Rüttgers warnt vor Antisemitismus in neuem Gewand

Synagoge in Bochum eingeweiht

In Bochum ist am Sonntag die neue jüdische Synagoge eingeweiht worden. Fast 70 Jahre nach der Zerstörung der fünf Synagogen im Gemeindegebiet Bochum durch die Nationalsozialisten sei mit dem neuen Gotteshaus wieder ein sichtbares Zeichen für jüdisches Leben gesetzt worden, sagte der nordrheinwestfälische Ministerpräsident Jürgen Rüttgers.

 (DR)

Rüttgers warnte in seiner Rede vor "Antisemitismus in neuem Gewand" und lobte "die beeindruckende Lebendigkeit" der Jüdischen Gemeinde.

Bei der Einweihung waren auch Bundestagspräsident Norbert Lammert(CDU) und die Vorsitzende des Zentralrates der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, anwesend. Den Grundstein für die Synagoge, in deren Fassade auch Steine aus Israel eingebaut wurden, legte am 14. November 2005 noch der 2006 verstorbene Zentralrats-Präsident Paul Spiegel.

Rüttgers: Zur Normalität in Deutschland geworden
Die Synagoge steht nach den Worten von Rüttgers auch für die Freude darüber, dass jüdisches Leben "zur Normalität" in Deutschland geworden sei. Dies sei auch ein Zeichen für die Weltoffenheit der Bundesrepublik, die "wir uns nicht von den Anhängern totalitärer, menschenverachtender Ideologien kaputtmachen lassen," betonte der NRW-Regierungschef.

Zur Gebetsstätte mit Gemeindezentrum gehören über 1.200 Mitglieder der jüdischen Gemeinde, zu der auch Herne und Hattingen gehören. Die Gemeinde hat nach den Worten ihres Vorstandsvorsitzenden Grigorij Rabinovich inzwischen wieder den Mitgliederstand vor der Nazi-Zeit erreicht. Die Stadt hatte das Grundstück von 4.300 Quadratmetern kostenlos bereitgestellt.