Bischof Wolfgang Huber veröffentlicht neues Buch

"Position beziehen - Das Ende der Beliebigkeit"

Jeder hat eine Verantwortung dafür, dass die Beliebigkeit ein Ende hat. Das schreibt der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Wolfgang Huber, in seinem neuen Buch „Position beziehen - Das Ende der Beliebigkeit". Im domradio-Interview spricht Bischof Huber über sein neues Werk und seine Intentionen.

 (DR)

Die Themenliste, die der Ratsvorsitzende der EKD in diesem Buch ins Visier nimmt, ist breit. Sie zeigt, dass die Verantwortung christlichen Handelns sich nicht auf das Geschehen innerhalb der Kirchen und der christlichen Welt beschränkt. Christen stehen in der Verantwortung innerhalb unserer Gesellschaft und vor Gott. Diese Perspektive veranlasst Bischof Huber, neben ermutigenden Beispielen auch schwierige Probleme beim Namen zu nennen.

Zuversicht und Nächstenliebe
Der Autor belässt es jedoch nicht beim Aufdecken von Problemen. Unter dem Motto „Was würde Jesus dazu sagen?" beschreibt Wolfgang Huber knapp und klar die Wege, die wir heute gehen können:
"Ohne eine Position zu beziehen ist man den Herausforderungen der heutigen Zeit nicht mehr gewachsen", sagt Bischof Huber im domradio-Interview. Das beziehe sich insbesondere auf die Frage nach einer religiösen Orientierung. In Zeiten von Arbeitslosigkeit, Armut und zunehmendem Rassismus müsse man eine Zuversicht entwickeln, die "über den Tag hinaus" gehe, um wieder ein Gefühl der Sicherheit zu erlangen. Hierzu gehöre es, seine Aufmerksamkeit wieder mehr auf die Beziehungen zu anderen Menschen zu richten und sich nicht nur "mit den eigenen Ellbogen" durchzusetzen. "Zuversicht und Nächstenliebe - die Grundhaltung des christlichen Glaubens. Das ist zur Bewältigung des Alltags von sehr großer Bedeutung", erklärt Bischof Huber.

"Wertvolles Verhalten bestärken"
In der heutigen Gesellschaft habe man es nicht mit einem "pauschalen Werteverfall" zu tun, meint Bischof Huber. Die Menschen seien lediglich verunsichert im Hinblick auf das, was ihnen besonders wichtig ist. Treue, Freundschaft und Familie hätten eine herausragende Bedeutung, auch unter Jugendlichen. "Die junge Generation ist nicht wertvergessen. Sie bewegt sich in einer Umwelt, in der sie unsicher ist, ob solche Werte Anerkennung finden." Daher sei es der falsche Weg, den Verfall von diesen Werten zu beklagen. Man müsse wertvolles Verhalten bestärken und es selbst praktizieren. "Man merkt dann sehr schnell, dass andere darauf warten."