Kirchen und Sportbund wollen Integration von Migranten verbessern

"Erste Schritte der Integration gehen"

Die Deutsche Bischofskonferenz, die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) veröffentlichen erstmals ein gemeinsames Ideenheft zum Thema Integration. "Sport führt Menschen zusammen", meint Sportpfarrer Hans-Gerd Schütt im domradio-Interview und bezeichnet Kirche und Sport als Raum, in dem Integration geübt und praktiziert werden könne.

Sport: Gut für Integration (DBK)
Sport: Gut für Integration / ( DBK )

Unter dem Titel „Gemeinsam Gesellschaft gestalten" sind in der 56-seitigen Broschüre Ideen und Praxiserfahrungen gesammelt, wie in Kirche und Sport Menschen mit Migrationsgeschichte integriert und unterstützt werden können. Good-practice-Beispiele sollen zur Nachahmung anregen. Darüber hinaus informiert die Publikation über die aktuelle Diskussion zum Thema "Integration" in Deutschland. Der Vorsitzende des Rates der EKD, Bischof Wolfgang Huber, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Karl Kardinal Lehmann, und der Präsident des DOSB, Thomas Bach, rufen im Vorwort der Veröffentlichung dazu auf, "diese Anstöße an vielen Orten aufzunehmen und Integration zu einem wachsenden Bereich der Zusammenarbeit zwischen Kirche und Sport zu machen".

Für die EKD betonte der Sportbeauftragte des Rates, Präsident i.R. Valentin Schmidt, die besondere Bedeutung der Zusammenarbeit von Kirche und Sport: „Dieses gemeinsame Ideenheft ist ein weiterer Beleg dafür, dass die Kirchen und den Sport gemeinsame Werte und Ziele verbinden. Beide verstehen sich nicht als Vertreter von Partikular-Interessen, sondern gerade bei Fragen der Integration als Träger öffentlicher Interessen, die aktiv zum Zusammenhalt der Gesellschaft beitragen."

Sportpfarrer Schütt: "Räume" anbieten
Der Sportbeauftragte der katholischen Kirche in Deutschland, Pfarrer Hans-Gerd Schütt, konkretisiert: "Integration geschieht ganz konkret vor Ort in der Begegnung der Menschen. Trotz mancher Rückschläge und nicht zu bestreitenden Schwierigkeiten zeigt sich immer wieder, dass Kirche und Sport in der Gemeinde und im Verein Räume anbieten können, in denen erste Schritte der Integration gegangen und eingeübt werden können."

Für den DOSB erklärte Generaldirektor Michael Vesper anlässlich der Veröffentlichung: „Sportvereine und Kirchengemeinden bauen in ihrer alltäglichen Arbeit Brücken und schaffen als Orte der Begegnung Verständnis für das Fremde. Die vorliegende Broschüre stellt eindrucksvoll unter Beweis, wie Sport und Kirchen die Menschen mit ihren unterschiedlichen Begabungen, Talenten und Fähigkeiten ansprechen, fördern und fordern."

Deutschland sei unübersehbar zu einem Zuwanderungsland geworden, heißt es in der Broschüre. Damit stehen alle gesellschaftlichen Kräfte vor der großen Herausforderung, die mit dem Begriff "Integration" umschrieben wird. Die Herausgabe des neuen Ideenheftes unterstreiche, dass sich die Kirchen und der Sport ihrer Verantwortung aktiv stellten.