In Bonn beraten die Kultusminister über Streitthemen der Bildungspolitik

Abiturstandards und Schulabbrecher

Mehrere Streitthemen der Bildungspolitik stehen auf der Agenda der Kultusministerkonferenz (KMK) am Mittwoch und Donnerstag in Bonn. Da Bildung Ländersache ist, kommt es regelmäßig zu Streit bei der Festsetzung bundesweiter Standards. Die KMK kann nur einstimmige Beschlüsse fassen. Im Mittelpunkt stehen diesmal vergleichbare Abiturstandards, die hohe Zahl von Schulabbrechern und die Lehrerbildung. Im domradio berichtet Hauptschuldirektor Ulrich Vriens über die Zustände an seiner Schule in Viersen-Süchteln.

Autor/in:
Fabian Stroetges
 (DR)

ABITURSTANDARDS: Bildungsexperten beklagen die mangelnde Vergleichbarkeit zwischen Abiturabschlüssen der verschiedenen Bundesländer. Wer die Hochschulreife in Bayern erworben hat, müsse dafür mehr leisten als beispielsweise ein Berliner Abiturient, so lautet der Vorwurf. Bei der Bewerbung für zugangsbeschränkte Studienfächer entsteht den Bayern aber kein Vorteil. Daher forderte Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) ein bundesweit einheitliches Zentralabitur. Zunächst befassen sich die Minister mit einheitlichen Standards für die Fächer Deutsch, Mathematik und die erste Fremdsprache in der gymnasialen Oberstufe und den Abiturprüfungen.

SCHULABBRECHER: Rund acht Prozent eines Jahrgangs verlassen in Deutschland die Schule, ohne einen Hauptschulabschluss erreicht zu haben. Etwa 20 Prozent der Auszubildenden brechen ihre Lehre ab. Diese Zahlen sollen - auch auf Druck der EU - gesenkt werden. Von der fünften Klasse der Hauptschule an sollen potenzielle Frühabbrecher eine besondere Förderung erhalten. Sogenannte Förderschullehrkräfte sollen in der Lage sein, individuelle Förderlernpläne und Lernvereinbarungen für die gefährdeten Schüler zu entwickeln. Empfohlen werden auch eine Unterstützung der Grundschullehrer und Intensivklassen für Migranten, die Probleme mit der deutschen Sprache haben.

LEHRERBILDUNG: Die Inhalte der Lehrerausbildung sind ebenfalls Gegenstand der Fachberatungen. Dabei geht es vor allem um eine länderübergreifende Standardisierung fachdidaktischer Fragen. Über die grundsätzliche Struktur des Studiums wird nicht gesprochen.