Buddhisten und Demokraten in Haft - Asiatische Krisengespräche belastet

Verhaftungswelle in Birma

Auch nach einer Lockerung der Ausgangssperre geht die Militärjunta in Birma weiter mit Verhaftungen gegen Regimekritiker vor. Nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen reichen schon öffentliche Bekenntnisse zum Buddhismus oder bloße Banalitäten, um in einem der berüchtigten Gefängnisse des Landes inhaftiert zu werden. Unterdessen begann am Montag der UN-Sondergesandte für Birma, Ibrahim Gambari, Gespräche in Asien zur Lösung der Krise.

 (DR)

Die in Hongkong ansässige Organisation "Asian Human Rights Commission" (AHRC) nennt als Beispiel für ihre Vorwürfe die Verhaftung des Künstlers Ko Kyauk Hke. Dieser habe die Niederschlagung der Proteste Ende September im Fernsehen verfolgt und entsetzt gerufen: "Lang lebe der Theravada-Buddhismus." Wenig später sei er von Soldaten verhaftet und mittlerweile zu zwei Jahren Haft verurteilt worden. Das Militär habe Anwälte durch massive Einschüchterungen davon abgehalten, Ko Kyauk Hke vor Gericht zu vertreten. Das sei kein Einzelfall, erläutert AHRC.

"Langjährige Haftstrafen wegen Aufrufs zum Aufstand"
Auch nach Angaben anderer Organisationen und Medien sind immer mehr Demokratie-Aktivisten in Haft. Am Wochenende seien der Studentenführer Ko Htay Kywe sowie weitere 13 Studenten verhaftet worden. Sie erwarteten "langjährige Haftstrafen wegen Aufrufs zum Aufstand", zitiert die birmanische Exilzeitung "The Irrawaddy" aus dem birmanischen Staatsorgan "Neues Licht von Myanmar". Wörtlich schreibe die Regierungszeitung: "Jeder weiß, dass solche nationalen Verräter bald ihr tragisches Ende finden."

Gambari sagte internationalen Medien in Bangkok, die Verhaftungswelle in Birma sei "extrem störend". Sie widerspreche dem Geist des Dialogs zwischen den Vereinten Nationen und Birma.
Thailand ist die erste Station des Diplomaten durch sechs asiatische Staaten. Auch Malaysia, Indonesien, Japan sowie Indien und China stehen auf dem Reisplan Gambaris, bevor er nach Birma selbst reist.