Hilfswerke rufen dringend zu Spenden auf

Papst betet für die Erdbebenopfer in Peru

In Peru haben zehntausende Menschen auch die zweite Nacht nach dem Erdbeben auf der Straße verbracht. In den besonders betroffenen Küstenstädten Pisco, Ica und Chincha ist kein Haus unversehrt. Über 500 Todesopfer sind zu beklagen. Das Beben vom Mittwochabend hatte nach unterschiedlichen Angaben eine Stärke von 7,5 bis 7,9 auf der Richterskala und war damit das schwerste seit 50 Jahren. Nach Schätzungen sollen weit mehr als 1.000 Menschen verletzt worden sein. Papst Benedikt XVI. sprach den Opfern sein Mitgefühl aus.

 (DR)

"Mit tiefem Schmerz" habe der Papst die Unglücksnachricht empfangen, hieß es in einem am Donnerstag vom Vatikan veröffentlichten Telegramm an die peruanischen Bischöfe. Den Verletzten und Obdachlosen bekundete
Benedikt XVI. seine geistige Nähe. Für die Toten bitte er Gott um ewige Ruhe. Der Papst rief dazu auf, den Betroffenen "in Nächstenliebe und dem Geist christlicher Solidarität" zu helfen.

Peruaner zu Blutspenden aufgerufen
Perus Vize-Gesundheitsminister Jose Calderon bezeichnete die Lage in der Region Ica mit ihren 650.000 Menschen als dramatisch. Die Peruaner sollten Blut spenden, erklärte er. Der Erzbischof von Lima, Kardinal Juan Luis Cipriani, sprach den Angehörigen sein Beileid aus und rief die Priester des Landes zum Gebet auf.

Spendenaufrufe und Hilfszusagen
Deutsche Hilfsorganisationen riefen unterdessen zu Spenden auf und stellten Geldbeträge für die Katastrophenhilfe zur Verfügung. Caritas international und Diakonie stellten jeweils 50.000 Euro bereit. Vor allem sollen damit Medikamente, Decken und Planen finanziert werden, wie das katholische Hilfswerk in Freiburg mitteilte. Medizinische Erstversorgung und die Behandlung von Knochenbrüchen stünden derzeit an erster Stelle.

Notstand in der Provinz Ica
Besonders betroffen sei die Region um die Städte Ica, Chincha und Canete, teilte Caritas mit. In Ica seien die Krankenhäuser überfüllt. In der gleichnamigen Provinz wurde der Notstand ausgerufen.Das in Essen ansässige katholische Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat berichtete von schweren Schäden vor allem im Departement Ica an der südlichen Pazifikküste. Während eines Gottesdienstes sei eine Kirche eingestürzt. In der 160.000-Einwohner-Stadt Ica sei der Strom ausgefallen, so dass die Rettungskräfte im Dunkeln nach Opfern suchen mussten.

Auch das katholische Hilfswerk Misereor sagte zunächst 25.000 Euro zu. Kirchliche Stellen in Peru versuchten derzeit, Kontakt in die ländlichen Regionen zu bekommen, um Nahrungsmittel und Medikamente zu verteilen, erklärte das Hilfswerk in Aachen. Die Kindernothilfe stellte 20.000 Euro Soforthilfe zur Verfügung. Geplant sei die Lieferung von Lebensmitteln und Medikamenten vor allem für Kinder und Jugendliche.