Gewerkschaften und Deutsche Bahn erzielen Tarifeinigung

4,5 Prozent mehr für die Bahner

Tarifabschluss bei der Bahn: Vorstand und Gewerkschaften haben am Montag in der fünften Verhandlungsrunde eine Einigung erzielt. Pendler, Fern- und Urlaubsreisende können dennoch nicht aufatmen: Am Dienstag wird es wohl zum angekündigten Großstreik kommen. Die Lokomotivführer saßen nicht mit am Verhandlungstisch.

 (DR)

"Höchster Abschluss in der Geschichte der DB AG"
Die rund 134 000 Tarifbeschäftigten erhalten ab 1. Juli 2008 4,5 Prozent höhere Entgelte, wie Bahn-Vorstandschef Hartmut Mehdorn am Montag in Berlin sagte. Die Laufzeit des Tarifvertrages betrage 19 Monate. Für den Zeitraum Juli bis Dezember 2007 erhielten die Beschäftigten eine Einmalzahlung von 600 Euro.

Mehdorn sprach vom "höchsten Abschluss in der Geschichte der DB AG". Mit Blick auf die Zurückhaltung der Beschäftigten in den zurückliegenden Jahren während der Sanierung sei die Erhöhung allerdings "akzeptabel". Auch die Spitzen von Transnet und GDBA zeigten sich zufrieden.

"Dieses Ergebnis ist der berechtigte Anteil der Kolleginnen und Kollegen am Ergebnis der Bahn", resümierte GDBA-Chef Klaus-Dieter Hommel. Transnet-Chef Norbert Hansen sagte: "Ich denke, dieses Ergebnis wird dazu beitragen, das Vertrauen der Beschäftigten in die Konzernführung weiter zu verstärken."

Erneuter Streik am Dienstag
Unterdessen hat die nicht an den Gesprächen beteiligte Lokführergewerkschaft GDL für Dienstagmorgen erneut einen flächendeckenden Streik angekündigt. Die GDL rief für die Zeit von 08.00 bis 11.00 Uhr zum Ausstand auf.

Die GDL fordert einen separaten Tarifvertrag für die Lokführer. Die Bahn hat ein Angebot für nächste Verhandlungsrunde am Freitag angekündigt, lehnt aber einen eigenen Tarifvertrag weiter ab.

Die Deutsche Bahn hat eine kostenlose Telefon-Hotline eingerichtet, unter der sie über die Streiks informieren will: 08000 996633.