Klimawandel hat fatale Folgen für Wale und Delfine - Tag der Artenvielfalt

Strom sparen hilft auch den Walen

In Europa ist nahezu jede sechste Säugetierart vom Aussterben bedroht. Zu den am meisten gefährdeten Tierarten gehören nach Angaben der EU der Arktische Fuchs und der Europäische Nerz. Noch unklar ist, welche Auswirkungen der Klimawandel für Wale und Delfine haben wird. - Aber dass der Klimawandel den Meeresbewohnern schadet, sei schon jetzt klar, sagte Volker Homes vom Naturschutzbund WWF im domradio. Der Walexperte fordert, vor lauter Kritik am Walfang nicht die Bedrohung durch den Klimawandel zu unterschätzen.

 (DR)

Wale und Delfine leiden zunehmend unter den Auswirkungen des Klimawandels. Das ist das Ergebnis einer Studie des World Wide Fund For Nature (WWF), einer der größten internationalen Naturschutzorganisationen. Die Studie zählt eine ganze Reihe von Veränderungen durch den Klimawandel auf, die die Meeressäuger massiv bedrohen. Dazu gehören der Anstieg der Meerestemperatur, die Übersäuerung des Meerwassers, der Verlust kalter Lebensräume und der Rückgang von Krill-Krebsen, der Hauptnahrung vieler Großwalarten.  

Bis zu einem gewissen Grad könnten sich zwar Wale und Delfine an neue Umweltbedingungen anpassen, aber das Klima veränderte sich so schnell, dass der WWF nicht voraussagen kann, ob die Meeressäuger damit zurechtkommen werden. "Im Moment gehen wir davon aus, dass viele Walbestände sehr sensibel auf die Veränderungen reagieren werden", sagt WWF-Walexperte Volker Homes. Dies gelte vor allem für die Populationen in der Arktis und Antarktis, wo der Klimawandel besonders spürbar werde, zum Beispiel für Beluga-, Nar- und Grönlandwale.   

WWF: Walfang-Diskussion verdeckt Bedrohung durch den Klimawandel
Jedes Jahr verendeten schon jetzt nach Schätzungen des WWF rund 1000 Wale. Hauptgrund dafür sei allerdings der Fischfang. Gerade kleinere Wale und Delfine ertränken in Fischnetzen oder wären nach Zusammenstößen mit Schiffen von Narben gezeichnet. Zwar bedrohe auch der Walfang die vom Aussterben bedrohten Säugetiere. Doch Homes forderte gerade in Hinblick auf die kommende Konferenz der Internationalen Walfang-Kommission Ende Mai in Alaska, nicht die Bedrohung durch den Klimawandel zu unterschätzen.

Zwar sei der Walfang ein großes Politikum, aber das Thema dürfe die Konsequenzen der Klimaveränderung nicht verdecken. Daher fordert der Walexperte, den weltweiten CO2-Ausstoß bis 2050 um mindestens 50 Prozent zu reduzieren. An die Verbraucher appellierte er im domradio, Strom und Energie einzusparen.