In den letzten 100 Jahren sind die Temperaturen um fast ein Grad gestiegen

Bauern müssen sich auf verändertes Klima einstellen

Die Zeit von 1990 bis 2000 sei das wärmste Jahrzehnt seit Beginn der Wetteraufzeichnung vor über 100 Jahren gewesen. Und die erste Dekade des 21. Jahrhunderts sei erneut auf Rekordkurs, hieß es bei der Vorstellung des Klima-Reports 2006 des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Die Bundesbürger müssten sich auf diese "alarmierenden Veränderungen" einstellen, forderte der Präsident des Deutschen Wetterdienstes (DWD), Wolfgang Kusch.

 (DR)

Die Klimaerwärmung schreitet in Deutschland regional unterschiedlich schnell voran. Im Saarland sei seit 1901 ein Anstieg der Jahresmitteltemperatur von etwa 1,2 Grad Celsius verzeichnet worden, hieß es am Dienstag in Berlin bei der Vorstellung des Klima-Reports 2006 des Deutschen Wetterdienstes (DWD). In Mecklenburg-Vorpommern sei es hingegen nur 0,4 Grad wärmer geworden. Im bundesweiten Mittel registrierten die Meteorologen einen Temperaturanstieg von knapp 0,9 Prozent seit Beginn des 20. Jahrhunderts.

Die jährliche Niederschlagsmenge in Deutschland stieg den Angaben zufolge um rund neun Prozent. Statistisch sei dies aufgrund der natürlichen Schwankungen jedoch nicht signifikant, hieß es in Berlin.

Bauern müssen sich auf verändertes Wetter einstellen
Das zunehmend trockene und warme Klima zwingt auch die deutschen Landwirte nach Ansicht der Experten zum Umdenken. Die Bauern müssten sich umstellen, sagte Wolfgang Kusch, am Dienstag im ZDF-"Morgenmagazin". 80 Prozent der Ernteerträge seien vom Wetter abhängig. Gerade der Nordosten sei von der "absolut ungewöhnlichen" Trockenheit in diesem Frühling betroffen. Die bereits in einigen Regionen praktizierte Beregnung müsse intensiviert werden. Allerdings werde Wasser irgendwann auch knapp werden. Der Meteorologe sagte, zunächst müsse fundiert erforscht werden, welche Vorgehensweise für welche Region geeignet sei.