Nach Christenmorden: Merkel ermahnt die Türkei

"Anlass zur Sorge"

Nach den Morden an drei Christen in der Türkei fordert Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) die Regierung in Ankara auf, Feindseligkeiten gegenüber dem Christentum und anderen Religionen entschieden zu bekämpfen. "Diese Morde sind Ausdruck einer nicht hinzunehmenden Intoleranz. Es muss alles unternommen werden, um ein Klima zu verhindern, das solch schreckliche Morde möglich macht", sagte Merkel dem "Münchner Merkur" (Montagsausgabe).

 (DR)

Bei dem blutigen Überfall am vergangenen Mittwoch waren in der osttürkischen Stadt Malatya zwei türkische Mitarbeiter eines christlichen Verlags und ein Deutscher ermordet worden.

"Der Vorfall hat keinen Einfluss auf die Beitrittsverhandlungen, die weiter ergebnisoffen geführt werden. Aber dieser Vorfall gibt Anlass zur Sorge", erklärte die amtierende EU-Ratspräsidentin.
Sie sei froh, dass der türkische Außenminister Abdullah Gül bereits klare Worte gefunden habe. Für die Bundesregierung erklärte Merkel: "Wir haben immer wieder betont, dass wir uns eine freiere Betätigung auch christlicher Kirchen in der Türkei wünschen würden. Darauf werden wir weiter drängen."