NRW-Orden für Weihbischof Koch - Rüttgers ehrt 18 Bürger

"Beeindruckendes Zeichen der Solidarität"

Der Kölner Weihbischof Heiner Koch und der Geschäftsführer des Weltjugendtages, Hermann-Josef Heinrich Johanns, haben den Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen erhalten. Insgesamt zeichnete NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers am Dienstagabend in Dortmund 18 Persönlichkeiten mit dem Landesorden aus.

 (DR)

"Vorbilder mit Mut"
Dazu zählten auch Regisseur Sönke Wortmann, Komiker Hape Kerkeling, der scheidende WDR-Intendant Fritz Pleitgen und Handball-Bundestrainer Heiner Brand sowie der Cellist Thomas Beckmann, der Benefizkonzerte für Obdachlose gibt.

Rüttgers würdigte die Ausgezeichneten als Vorbilder, die den Mut gehabt hätten, sich für ihre Mitmenschen stark zu machen. "Sie haben ein beeindruckendes Zeichen der Verantwortung und Solidarität gezeigt", sagte der Ministerpräsident.

Laudatio für Hermann-Josef Heinrich Johanns und Weihbischof Heinz-Paul Koch
Lesen Sie hier die Laudatio des Ministerpräsidenten Jürgen Rüttgers: "Was da im August des Jahres 2005 auf den Rheinwiesen und in der Domstadt stattfand, war ein Fest. Aber es war mehr als das. Es war nicht nur ein Fest des Glaubens. Es war nicht nur ein Fest der Jugend. Es war das erste Weltfest, bei dem sich Deutschland als ein weltoffenes, gastfreundliches, fröhliches Land vorstellte - wie später dann auch bei der Fußball- und der Handball-Weltmeisterschaft.

Es war deshalb kein Zufall, dass Hunderttausende zu diesem 20. Weltjugendtag kamen. Und es war sicher auch kein Zufall, dass diese Hunderttausende nach Nordrhein-Westfalen kamen. Denn wo, wenn nicht hier, sollte das Miteinander so vieler Menschen aus so vielen unterschiedlichen Ländern besser gelingen? Und dass es gelang, das sollte die überwältigende Berichterstattung in nationalen wie in internationalen Medien belegen. Und dass es den ersten deutschen Papst seit 482 Jahren bei seinem ersten Besuch in Deutschland nach Nordrhein-Westfalen zog, war dabei eine ganz besondere Ehre für unser Land.

Dass eine solche Reihe von Superlativen nicht einfach so passiert, versteht sich. Dieser Erfolg bedurfte deshalb vieler Helferinnen und Helfer - und einer Organisation, die dieses Großereignis zu „managen" wusste. Denn schließlich wollten auch die vielen vermeintlich „kleinen Dinge" organisiert werden: Man wusste, dass eine Million Pilger aus über 190 Ländern anreisen würden. Hier würden 1000 Einzelveranstaltungen geplant, organisiert und durchgeführt werden. Und hier sollte schließlich gewährleistet sein, dass sich niemand um seine Sicherheit sorgen musste.

Hermann-Josef Heinrich Johanns und Weihbischof Heiner Koch hatten sich dieser großen Aufgabe angenommen. Der eine - Hermann-Josef Heinrich Johanns - brachte dafür als Mann der Wirtschaft das nötige Wissen und Können mit. Der andere - Weihbischof Heiner Koch - war der spiritus rector insbesondere in theologischen Fragen.

Beide zusammen, der Geschäftsführer und der Generalsekretär, waren Hand und Stimme eines Ereignisses, das Nordrhein-Westfalen, ja: das die Welt nicht vergessen wird und das das Land zwischen Rhein und Ruhr von seiner besten, seiner schönsten und von seiner herzlichsten Seite zeigte."

Die weiteren Preisträger
Zu den insgesamt 18 Männern und zwei Frauen, die den Landesorden erhielten, gehören auch Politiker wie Joseph-Theodor Blank und Bernhard Worms (beide CDU), der ehemalige NRW-Justizminister Rolf Krumsiek und die ehemalige Düsseldorfer Oberbürgermeisterin Marlies Smeets (beide SPD). Für ihr Wirken im kulturellen Bereich geehrt wurden der Opernregisseur Willy Decker, der Ruhrgebietsliterat Hugo Ernst Käufer und der Begründer der Oberhausener Kurzfilmtage, Hilmar Hoffmann.

Die ehemaligen Chefs des Tengelmann-Konzerns und der Wincor Nixdorf AG, Erivan Haub und Karl-Heinz Stiller, erhielten die Auszeichnung für ihr Engagement im Bereich ethisches Investment und die Ausbildung junger Menschen.

Weitere Orden überreichte Rüttgers an Borgi Winkler Rohlfing vom Vorstand der Deutschen Rheuma-Liga und dem Vorsitzenden des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden Nordrhein, Esra Cohn.

Der NRW-Landesverdienstorden wird seit März 1986 an Bürgerinnen und Bürger verliehen, die außerordentliche Verdienste für die Allgemeinheit erworben haben. Die Zahl der Landesorden ist auf 2.500 begrenzt, bisher wurden 1.254 Menschen damit ausgezeichnet.