Schweizer Sterbehilfeorganisation informiert über Angebot

Exit Italia tritt für ein "Recht auf ein Sterben in Würde" ein
Die erste Sterbebegleitung eines italienischen Exit-Mitgliedes in der Schweiz soll laut Zeitungsbericht demnächst durchgeführt werden. Es handele sich dabei um einen 55-Jährigen, der seit einem Autounfall vor 17 Jahren vom Halswirbel an abwärts gelähmt ist. In Italien wird die Beihilfe zum Suizid mit bis zu 15 Jahren Zuchthaus bestraft. In der Schweiz wird Beihilfe zum Suizid nur bestraft, wenn sie gemäß Strafgesetzbuch "aus selbstsüchtigen Beweggründen" erfolgt.

Die 1999 gegründete Vereinigung Exit Italia tritt für ein "Recht auf ein Sterben in Würde" ein. In diesem Rahmen verlangt die Gesellschaft neben einem weitgefassten Selbstbestimmungsrecht von Patienten auch Straffreiheit für Personen, die Patienten auf deren ausdrücklichen Wunsch hin Sterbehilfe leisten.

Heftige Diskussion über Sterbehilfe in Italien
Seit dem Tod des an Muskelschwund erkrankten Piergiorgio Welby Ende Dezember gab es in Italien eine heftige Diskussion über Sterbehilfe. Ein Arzt hatte auf Welbys wiederholte Bitte hin das Beatmungsgerät abgeschaltet, das den vollständig gelähmten 60-jährigen Mann am Leben erhielt. Welby wurde von der Diözese Rom ein kirchliches Begräbnis verweigert.

Im Gegensatz zur anderen Schweizer Organisation für Sterbehilfe "Exit" betreut Dignitas auch Ausländer in den Tod. Rund 80 Prozent der 105 Personen, die 2004 mit Hilfe von Dignitas starben, kamen aus dem Ausland, insbesondere aus Deutschland und Großbritannien. 2005 hatte "Dignitas" auch eine Zweigstelle in Hannover gegründet, um über die Arbeit der Organisation in der Schweiz zu informieren.