Organisationen wollen gemeinsamen Verein gründen

Deutsche Muslime planen Zusammenschluss

Die Muslime in Deutschland wollen sich noch in diesem Jahr zu einer Interessenvertretung zusammenschließen. Dazu solle in den nächsten Monaten von den großen muslimischen Organisationen ein Verein gegründet werden, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung". "Wir sind entschlossen, als Vertreter aller Muslime in Deutschland aufzutreten", sagte Bekir Alboga, von der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (Ditib).

 (DR)

Mehr als 3,2 Millionen Muslime
Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) hatte sich mehrfach für eine übergreifende Struktur der unterschiedlichen muslimischen Verbände ausgesprochen. Der Staat brauche einen Ansprechpartner, um beispielsweise über Fragen wie den islamischen Religionsunterricht verhandeln zu können.

Nach Schätzungen der Bundesregierung leben in Deutschland mehr als 3,2 Millionen Muslime. Davon seien höchstens 15 Prozent in den muslimischen Spitzenverbänden organisiert. In der vergangenen Woche hatte sich in Berlin ein "Zentralrat der Ex-Muslime" gegründet. Die Organisation will nach eigenen Angaben die Interessen nichtreligiöser Migranten aus islamischen Ländern vertreten.