Brigitte Mohnhaupt und die RAF

Hintergrund

Mohnhaupt gehörte zu den führenden Köpfen der so genannten "zweiten Generation" der RAF. Sie war unter anderem an der Ermordung des Bankiers Jürgen Ponto und des Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer beteiligt.

 (DR)

Die frühere RAF-Terroristin Brigitte Mohnhaupt wurde am 24. Juni 1949 im nordrhein-westfälischen Rheinberg geboren. Nach dem Abitur studierte sie zunächst an der Philosophischen Fakultät in München, bevor sie sich um 1971 der RAF anschloss.

Am 9. Juni 1972 wurde Mohnhaupt erstmals in Berlin verhaftet und zu fünf Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Nach ihrer Entlassung am 8. Februar 1977 entwickelte sie sich zu einer Anführerin der "zweiten Generation" der RAF. Entsprechende Absprachen soll sie zuvor in der Haft in Stuttgart-Stammheim mit den führenden Terroristen der Gründergeneration getroffen haben.

Kaum auf freiem Fuß, tauchte Mohnhaupt in den Untergrund ab. In den folgenden Monaten war sie an der Ermordung von Generalbundesanwalt Siegfried Buback, dem Bankier Jürgen Ponto und Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer beteiligt. Im Fall Schleyer soll sie als Rädelsführerin agiert haben. 1981 beteiligte sich Mohnhaupt an dem Attentat auf den US-General Frederick Kroesen, der dabei verletzt wurde. Am 11. November 1982 wurde Mohnhaupt bei einem RAF-Waffendepot südlich von Offenbach festgenommen und am 2. April 1985 vom OLG Stuttgart zu fünf Mal lebenslänglich plus 15 Jahre verurteilt.

Die heute 57-jährige Mohnhaupt hat sich nie öffentlich von ihren Taten losgesagt oder Reue gezeigt. Ihr wurde vielmehr stets nachgesagt, eine RAF-Hardlinerin zu sein. Dennoch gilt sie inzwischen als nicht mehr rückfallgefährdet. Im März 2006 legte das OLG Stuttgart die Mindestverbüßungsdauer ihrer Strafe auf 24 Jahre fest. Diese Frist läuft am 26. März aus. Bei einer nicht öffentlichen Anhörung am 22. Januar beantragte die Bundesanwaltschaft, die ehemalige Top-Terroristin auf Bewährung auf freien Fuß zu setzen.