Kanaren-Flüchtlingswelle: Kritik an EU zeigt Wirkung

"Frontex" nimmt Fahrt auf

Seit Freitag haben mehr als 1.300 Schwarzafrikaner die Kanarischen Inseln erreicht, vor der süditalienischen Insel Lampedusa kenterten erneut zwei Flüchtlingsboote. Seit Monaten rufen Italien, Spanien, aber auch Malta angesichts des Migrationsdrucks die EU um Hilfe, doch der Einsatz der europäischen Grenzschutzeinheiten "Frontex" beschränkt sich auf eine portugiesische Korvette vor Kap Verde - nun haben Spanien und Senegal beschlossen, gemeinsam den Küstenschutz des westafrikanischen Landes zu verstärken.Gemeinsamer Küstenschutz von Spanien und SenegalZu diesem Abkommen kamen Spaniens Innenminister Alfredo Pérez-Rubalcaba und sein senegalesischer Amtskollege Ousmane N'Gom bei einem Treffen in Dakar, teilte das spanische Innenministerium am Montagabend mit.

 (DR)

Seit Freitag haben mehr als 1.300 Schwarzafrikaner die Kanarischen Inseln erreicht, vor der süditalienischen Insel Lampedusa kenterten erneut zwei Flüchtlingsboote. Seit Monaten rufen Italien, Spanien, aber auch Malta angesichts des Migrationsdrucks die EU um Hilfe, doch der Einsatz der europäischen Grenzschutzeinheiten "Frontex" beschränkt sich auf eine portugiesische Korvette vor Kap Verde - nun haben Spanien und Senegal beschlossen, gemeinsam den Küstenschutz des westafrikanischen Landes zu verstärken.

Gemeinsamer Küstenschutz von Spanien und Senegal
Zu diesem Abkommen kamen Spaniens Innenminister Alfredo Pérez-Rubalcaba und sein senegalesischer Amtskollege Ousmane N'Gom bei einem Treffen in Dakar, teilte das spanische Innenministerium am Montagabend mit. Spanien stelle für die in den nächsten Tagen beginnende und bis zum 30. November andauernden gemischten Patrouillenfahrten zwei Schnellboote und einen Hubschrauber zur Verfügung.

In Mauretanien patrouilliert bereits ein Schiff der spanischen Küstenwache. Es hat nach Angaben des spanischen Innenministeriums bisher 1.300 Personen an der Überfahrt zu den spanischen Kanarischen Inseln gehindert. Zudem soll ein italienisches Schiff ab Freitag im Rahmen des Einsatzes der europäischen "Frontex" Einheiten zum Schutz der EU-Südküsten Kontrollfahrten vor der senegalesischen Küste aufnehmen. Dabei werde es von einem italienischen Flugzeug aus der Luft unterstützt, hieß es.

Nach Berichten der spanischen Presse befürchten die Behörden jedoch, dass die Flüchtlinge ihre Überfahrt auf die Kanarischen Inseln nun in Ländern noch weiter im Süden Westafrikas beginnen könnten. Im Laufe des Jahres kamen mehr als 18.000 Schwarzafrikaner in Fischerbooten auf die Kanarischen Inseln, mehr als drei mal so viel wie im vergangenen Jahr.
(epd)