Lehmann mahnt "ökumenische Gewissenserforschung" an

Warnung vor Resignation in der Ökumene

Vor Resignation in der Ökumene hat Kardinal Karl Lehmann gewarnt. Zugleich rief der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz am Donnerstag in Saarbrücken zu einer "ökumenischen Gewissenserforschung" auf.Als "Grundgesetz" des ökumenischen Miteinanders bezeichnete Lehmann die Fähigkeit, sich an der Stärke des Anderen zu freuen.

 (DR)

Vor Resignation in der Ökumene hat Kardinal Karl Lehmann gewarnt. Zugleich rief der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz am Donnerstag in Saarbrücken zu einer "ökumenischen Gewissenserforschung" auf.

Als "Grundgesetz" des ökumenischen Miteinanders bezeichnete Lehmann die Fähigkeit, sich an der Stärke des Anderen zu freuen.
Aus der Anerkennung des Partners in der Ökumene erwachse eine echte und nachhaltige Gemeinschaft, die zusammenführe. Der Kardinal sagte, nichts sei wichtiger als die gemeinsame Fürbitte für die Einheit. Er räumte ein, dass es momentan Probleme in der Ökumene gebe. Diese müssten beim Namen genannt werden. Daraus dürfe aber keine ökumenische Missstimmung entstehen. "Wir werden auch diese Probleme Schritt für Schritt abzubauen versuchen und ehrlich, auch wenn es länger dauert, einer Lösung entgegenführen", so Lehmann. Es unterstrich, es gebe "keine Alternative" zu dem christlichen Gebot, mit allen Kräften Trennungen zu überwinden.

Landesbischof Weber: Ökumene mit Leben erfüllen
Der Braunschweiger evangelische Landesbischof Friedrich Weber sagte, die Zeit sei zu Ende, in der die Kirchen ihre je eigenen Wege in Abgrenzung zu anderen Kirchen gegangen seien. Er rief dazu auf, dem ökumenisch bereits Erreichten größere Aufmerksamkeit zu schenken.

Weber hob hervor, Ökumenische Gemeinschaft der Kirchen wachse nicht dadurch, dass man bestimmte Fragen abhake, "sondern indem wir unsere Gemeinschaft immer wieder mit Leben erfüllen". Die Zukunft der Ökumene liege weniger in Organen und Gremien. Ökumene müsse vor allem in den Gemeinden leben.