Katholikentag eröffnet

"Wir verstecken den Glauben nicht"

Der 96. Deutsche Katholikentag hat am Mittwochabend in Saarbrücken begonnen. In einer Grußbotschaft forderte Papst Benedikt XVI. die Katholiken auf, an einer gerechten Gestaltung der Welt mitzuwirken. Das fünftägige Treffen steht unter dem Leitwort "Gerechtigkeit vor Gottes Angesicht".

 (DR)

Der 96. Deutsche Katholikentag hat am Mittwochabend in Saarbrücken begonnen. In einer Grußbotschaft forderte Papst Benedikt XVI. die Katholiken auf, an einer gerechten Gestaltung der Welt mitzuwirken. Das fünftägige Treffen steht unter dem Leitwort "Gerechtigkeit vor Gottes Angesicht". Es zählt über 26.000 Dauerteilnehmer. Das sind mehr als beim Katholikentag vor zwei Jahren in Ulm. Angesagt haben sich auch Bundespräsident Horst Köhler und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).
Die Katholiken müssten in ihrem gesellschaftlichen Engagement "als Christen kenntlich bleiben und alles vermeiden, was die Klarheit des christlichen Zeugnisses verdunkelt", heißt es in der Botschaft des Papstes. Das Zeugnis der Kirche sei nur glaubwürdig, wenn das Zeugnis der Laien in Einheit mit dem Papst und den Bischöfen erfolge. Das Grußwort wurde vom Apostolischen Nuntius in Deutschland, Erzbischof Erwin Josef Ender, verlesen.

"Wir verstecken den Glauben nicht"

Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Hans Joachim Meyer, sprach sich bei der Eröffnung des Katholikentags für einen neuen Entwurf von Gerechtigkeit aus. Die Gestaltung der Gesellschaft könne nicht dem "blinden Wirken des Wettbewerbs" überlassen werden. Meyer rief die Katholiken auf, öffentliche Verantwortung zu übernehmen: "Unser Glaube ist keine Sache, die wir verstecken."

Bei der Eröffnungsfeier begrüßten der für den Katholikentag gastgebende Trierer Bischof Reinhard Marx, der saarländische Ministerpräsident Peter Müller (CDU) und Saarbrückens Oberbürgermeisterin Charlotte Britz (SPD) die Gäste. Erstmals in der mehr als 150-jährigen Katholikentags-Geschichte findet das Treffen im Saarland statt. Auf dem Programm stehen über 1.000 Veranstaltungen. (KNA)