Der Dominikanerorden gehört zu den wichtigsten Ordensgemeinschaften der katholischen Kirche. Er ist benannt nach seinem Gründer, dem heiligen Dominikus von Caleruega (1170-1221) aus Spanien. Das Ordenskürzel OP steht für "Orden der Predigerbrüder" und beschreibt den Gründungsauftrag des frühen 13. Jahrhunderts: in glaubwürdiger evangelischer Armut den christlichen Glauben gegen die Irrlehren der Zeit zu verkünden.
Die 1215 im südfranzösischen Toulouse gegründete Gemeinschaft wurde im Dezember 1216 von Papst Honorius III. bestätigt. Sie verbreitete sich rasch in ganz Europa und erhielt vom Papst und von Ortsbischöfen häufig den zusätzlichen Auftrag der kirchlichen Inquisition, also der Untersuchung möglicher Irrlehren. Zugleich taten sich zahlreiche Mitglieder des Ordens in Seelsorge, Wissenschaft und Kunst hervor.
Das Amt des päpstlichen Haustheologen, das Honorius III. eigens für den Gründer Dominikus geschaffen hatte, ist bis heute in den Händen eines Dominikaners. Über Frankreich, Italien und Spanien gelangte der Orden binnen weniger Jahre auch nach England, wo sich in Oxford die erste Gemeinschaft bildete. Hier nannte man die Dominikaner "Black Friars", "Schwarze Brüder", weil sie auf ihren Wanderungen schwarze Kutten und Kapuzen über einer weißen Wolltunika trugen. 1221 kamen sie auch nach Deutschland.
Weltweit leben heute rund 5.500 Dominikaner in 82 Ländern, davon knapp die Hälfte in Europa. Dazu kommen mehr als 2.500 Ordensfrauen in Klausur ("Zweiter Orden") sowie geschätzt rund 24.000 Angehörige von Schwesterngemeinschaften ("Dritter Orden"), die auch in Caritas, Bildung, Erziehung, Pflege oder Mission tätig sind, sowie rund 120.000 Männer und Frauen in dominikanischen Laiengemeinschaften.(kna)