Der Jesuitenorden - Eine Chronologie mit den wichtigsten Ereignissen

Ignatius von Loyola bei Gelübdefeier im Montmartre 1534 (KNA)
Ignatius von Loyola bei Gelübdefeier im Montmartre 1534 / ( KNA )

1534 Ignatius von Loyola (1491-1556) legt mit Franz-Xaver und weiteren Gefährten geistliche Gelübde auf dem Pariser Montmartre-Hügel ab - die Geburtsstunde des Jesuitenordens. Ziel: geistliche Erneuerung durch Christus-Beziehung; Gehorsam gegenüber dem Papst.

1540 Anerkennung des Ordens durch Papst Paul III.; rasche Ausbreitung. Die 1552 weitgehend ausgearbeiteten Ordensstatuten (Constitutiones) bleiben bis 1762 geheim.

1551 Aus der ersten Jesuitenschule in Rom, dem Collegio Romano, geht die Gregoriana hervor. Sie ist bis heute die wichtigste Päpstliche Universität weltweit.

1556 Tod des Ignatius. Der Orden zählt bereits rund 1.000 Mitglieder - obwohl er eigentlich 1540 vom Papst auf 60 Mitglieder begrenzt worden war.

1558 Baubeginn der römischen Jesuiten-Hauptkirche "Il Gesu".

1563 Ende des Konzils von Trient.

1612/14 Veröffentlichung der "Monita Secreta", angeblicher geheimer interner Ermahnungen, die Interessen des Ordens über alles andere zu stellen. Das mutmaßlich lancierte Dokument bildet eine argumentative Grundlage für die Jesuitenfeindschaft der kommenden zwei Jahrhunderte.

1622 Heiligsprechung des Ignatius von Loyola.

1773 Papst Clemens XIV. verbietet den Jesuitenorden auf Druck der Könige von Frankreich, Spanien und Portugal.

1814 Wiederzulassung durch Papst Pius VII.

1848/74-1973 Tätigkeitsverbot bzw. Verbot in der Schweiz.

1872 Verbot des Ordens in Deutschland im Zuge des Preußischen Kulturkampfes (bis 1917).

1965 Die Jesuiten erhalten von Papst Paul VI. den ausdrücklichen Auftrag zur Bekämpfung des Atheismus. Unter dem Ordensoberen Pedro Arrupe (1965-1981) Ringen um die innere Ausrichtung des Ordens; verstärktes Engagement für die Armen und für soziale Gerechtigkeit.

1980 Gründung des internationalen Flüchtlingsdienstes der Jesuiten (JRS).

2013 Mit dem Argentinier Franziskus (Jorge Mario Bergoglio) wird erstmals ein Jesuit Papst.

2014 Ordensgeneral Adolfo Nicolas kündigt für Ende 2016 seinen Amtsverzicht aus Altersgründen an - bereits der dritte Jesuiten-Obere in Folge, der nicht wie üblich bis zum Lebensende amtiert.

2016 Im Oktober Wahl eines neuen Ordensgenerals. (Quelle: KNA)