Situation in Haiti

 (DR)

Haiti gilt als das ärmste Land Lateinamerikas und leidet unter politischer Instabilität, Gewalt und Korruption. Drei Viertel der Bevölkerung leben von weniger als zwei Dollar am Tag.

Seit dem Sturz des linkspopulistischen Präsidenten Jean-Bertrand Aristide im Jahr 2004 befinden sich im Auftrag der Vereinten Nationen Tausende Blauhelme in Haiti. Sie sollen den totalen Zerfall der staatlichen Ordnung verhindern.

Haiti leidet unter einer politischen Dauerkrise. Im November 2016 wählten die Haitianer den Unternehmer Jovenel Moïse zu ihrem neuen Präsidenten – nachdem die Abstimmung mehrfach verschoben wurde.

Moïse war der Wunschkandidat des ehemaligen Staatschefs Michel Martelly und hatte bereits 2015 bei der später wegen Manipulationsvorwürfen annullierten Wahl das beste Ergebnis erzielt.

Im Januar 2010 richtete ein schweres Erdbeben in dem ohnehin krisengeschüttelten Land verheerende Schäden an. Nach offiziellen Angaben kamen rund 300.000 Menschen ums Leben. Anfang Oktober 2016 traf Hurrikan Matthew auf Haiti. Offiziellen Zahlen zufolge starben mehr als 500 Menschen; mehr als 175.000 wurden obdachlos.

Das katholische Hilfswerk Adveniat hat seit den Erdstößen im Januar nach eigenen Angaben 708 Projekte in Haiti unterstützt – mit Spendengeldern in Höhe von 14,3 Millionen Euro.

(dpa,kna)