Nachrichtenarchiv 01.01.2004 00:00

Xavier Naidoo – Was wir alleine nicht schaffen

 (DR)

Er ist immerhin noch auf Platz 7 der Kinocharts: Der Film „Deutschland, ein Sommermärchen“. In den Hauptrollen: Die Fußballnationalmannschaft und auch der Mann, der unserem Land den Soul gebracht hat: Xavier Naidoo. Seine Musik lief in der Umkleidekabine des Teams, und vielleicht hat sie ja tatsächlich ein bisschen dabei geholfen, am Ende auf Platz 3 zu landen. „Dieser Weg“ hieß der Song, der vor jedem Spiel von DJ Assamoah gestartet wurde, und in manchen Zwischensequenzen hört man dann im Hintergrund die aktuelle Single „Was wir alleine nicht schaffen“. In Verbindung mit den Bildern wirkt der Text so, als sei er von jeher für eine Fußballmannschaft gedacht gewesen, aber schaut man mal ganz genau hin, entdeckt man noch ganz andere Nuancen. Xavier Naidoo stellt in den Song zwei Gruppen von Menschen gegenüber: Die einen rackern sich ab, holen das Möglichste aus sich heraus, kämpfen mit Haken und Ösen, nur um am Ende die Besten, die Sieger zu sein. Aber kann das wirklich das Ziel sein, in diesem Leben immer nur der Größte werden zu wollen? Dem gegenüber stellt Xavier die andere Gruppe von Menschen: Die, die auch wirklich wissen, warum sie jeden Tag wieder aufwachen und was da eines Tages auf sie zukommt: „Das Reich Gottes“ möchte man sagen, obwohl es so ausdrücklich nicht im Text steht. Der „Fahrplan für’s Leben“ ist Xavier wichtig. Nicht der blinden Erfolgssucht verfallen, sondern sich bewusst werden, dass das Leben ein Geschenk ist, und dass man mit Ego-Trips nicht weiterkommt.
„Was wir alleine nicht schaffen“, die neue Single von Xavier Naidoo.

Daniel Hauser