Nachrichtenarchiv 01.01.2004 00:00

Der heilige Erwin

 (DR)

Es ist 2000 Jahre her, seit Gott zum letzten Mal auf der Erde nach dem Rechten gesehen hat. Da der Heilige Geist überlastet ist und Jesus damals von den Menschen nicht sehr freundlich behandelt wurde, beschließt Gott, sich diesmal selbst hinunter zu begeben. Nach dem Zufallsprinzip sucht Er sich eine Stadt - es ist Köln, wo man ihm einen hübschen Dom gebaut hat - und schlüpft in den Körper des obdachlosen Erwin. Doch der unmittelbare Kontakt zu seiner Schöpfung hält für Gott einige Überraschungen bereit. Die Kölner Passanten sind nämlich keineswegs willig, einem abgerissenen Mann, der behauptet, er sei der liebe Gott, ihre Sorgen anzuvertrauen. Außerdem hat Er übersehen, daß Menschen mehrmals täglich Hunger haben und Erwin völlig abgebrannt ist. Gott gerät in unerwartete Schwierigkeiten und muß sich sogar über seine ehernen Prinzipien - »Du sollst nicht stehlen!« - hinwegsetzen. Entsetzt liest Gott die Katastrophenmeldungen in den Zeitungen. Ist der Zustand der Menschheit wirklich völlig hoffnungslos?