Nachrichtenarchiv 01.01.2004 00:00

Man nennt ihn den „Gitarren-Flüsterer“: Marcus Watte aus Frankurt. Er ist 36 Jahre alt und hat Theologie und Bildende Kunst studiert. Mittlerweile arbeitet er als musikalischer Coach in einer Frankfurter Kirchengemeinde, und sein Ziel ist es, einen neuen Stil christlicher Musik zu schaffen. Dabei hat er sich bislang an dem Buch der Psalmen orientiert. Aber wenn man die Psalmen einfach so vor sich hinspricht, während man sich mit der Gitarre begleitet, klingt das halt nicht gerade modern. Denn viele Formulierungen der Psalmen würde man natürlich heute überhaupt nicht mehr so sagen. Als Gegenpol hat sich Marcus Watta dann mit den modernen Anbetungsliedern beschäftigt, aber die waren ihm textlich zu oberflächlich. Der entscheidende Einfall kam ihm schließlich nach einer längeren USA-Reise. Währenddessen lernte er, seine eigene Muttersprache nämlich erst einmal richtig zu schätzen und ist mit seinen Nachforschungen tief in die vergangenen Jahrhunderte vorgedrungen. Er hat sich alte Choräle und Liedtexte zum Vorbild genommen und versucht, die sozusagen zu „updaten“. „Moderne Psalmen“ nennt er das, was dabei herausgekommen ist. Es sind Lieder, denen man eher zuhört, und die man nicht so gut mitsingen kann. Alles sehr nachdenklich und zurückhaltend, aber irgendwie eben richtig schön. Die aktuelle CD von Marcus Watta heißt „Psalm“ und ein Titel davon „Meine Seele schaut auf Dich“. Daniel Hauser