Nachrichtenarchiv 01.01.2004 00:00

Marla Glen - God

 (DR)

Sie ist zwar schon älteren Semesters, aber Marla Glen ist noch lange nicht out. Und eigentlich dürften auch nicht eingefleischte Gospelfans schon mal von ihr gehört haben, denn vor mehr als 10 Jahren lief zur C&A-Werbung das Stück „Believer“ von Marla Glen, einer Frau, die so klingt wie ein Mann. Sie sieht übrigens auch fast so aus, wie einer. Oft trägt sie Männeranzüge, einen Schlapphut und läuft mit einem Gehstock durch die Gegend. Aber so was wirkt ja auch interessant und man schaut erst mal hin und will wissen, wer das ist. Genau das haben damals viele gemacht, sich anschließend die CD von Marla Glen gekauft, und das hat sie selbst so sehr gefreut, dass sie von Chicago nach Köln gezogen ist. Zuvor hatte sich Marla nämlich als Bauarbeiterin und Sicherheitsbeamtin durchgeschlagen, insofern ging erst mit dem Erfolg in Deutschland ihr Traum in Erfüllung, von Musik leben zu können. Entdeckt wurde sie von dem großen Blues-Gitarristen B.B. King, und dementsprechend ist sie auch eher in „schwarzer Musik“ zu Hause. Blues, Gospel und Soul, das sind ihre wichtigsten Einflüsse. Naja, und damit war sie dann auf einmal in Köln und dachte, jetzt würde es so richtig losgehen. Aber eigentlich gab’s nur Probleme. Die Plattenfirma setzte sie unter Druck, doch ganz schnell ein zweites Album zu schreiben, damit sie vom ersten Erfolg profitieren kann. Das wollte Marla aber nicht. Hinzu kam, dass man ihr in Köln einige Streiche gespielt hat. Es gab Einbrüche in ihre Wohnung, ihr Auto wurde zerkratzt, und so langsam begann, Marla echt unzufrieden zu werden. Dann hat sie sich von ihrer Plattenfirma getrennt, ist nach Heilbronn gezogen, und dann fiel ihr auch wieder neue Musik ein. Und als aller erstes widmete sie Gott einen Song. Der heißt auch einfach „God“, und darin fragt sie sich, wie Menschen immer wieder so böse sein können und die gleichen Fehler machen, obwohl Gott uns doch oft genug gesagt hat, was wir tun und was wir lassen sollen. Daniel Hauser